Zeitenwende

  • Uwe Lill
  • Hedgework

FRANKFURT — das Wort Zeitenwende ist in den vergangenen Tagen viel beschworen worden. Und in der Tat, es kann auch eine sein. Die ökonomischen und politischen Reaktionen des „Westens“ auf die russische Aggression finde ich persönlich bemerkenswert, gut durchdacht und – offenbar – sehr wirkungsvoll.

Die fungiblen Kapitalmärkte haben reagiert, wie man es von ihnen erwartet: Mit deutlichen Kursabschlägen, mit einem Switch von Risk-on zu Risk-off – und mit einer Neubewertung einzelner Assetklassen. Und damit haben sie – wieder einmal – ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. Wie sich die heterogene Gruppe von alternativen Investments in diesen Zeiten bewähren, werden wir mit einem gewissen zeitlichen Abstand erst genauer analysieren können. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass insbesondere die illiquideren Strategien hier mit guten Ergebnissen werden aufwarten können.

Ebenfalls sehr spannend wird es sein, das Abschneiden der Krypto-Assets unter die Lupe zu nehmen. In den vergangenen sechs Monaten haben viele dieser Coins und Tokens ihre Investoren ja eher enttäuscht. Es ist aber zu früh, hier ein Urteil zu fällen. Auf jeden Fall ist die Branche weiter dabei, sich zu professionalisieren. Insbesondere institutionelle Investoren benötigen ein professionelles Set-up, um ihre Strategien auch in diesem Bereich steuern zu können. Anerkannte Benchmarks im Sinne von Krypto-Indizes sind hier ein Muss. Unsere Referenten des 192. Hedgeworks haben eine solche Benchmark entwickelt und betreiben diese erfolgreich seit geraumer Zeit. Nigel Williams von Royalton Partners und Prof. Dr. Wolfgang Härdle von der Humboldt Universität Berlin haben gezeigt, wie dies geht. Bitte beachten Sie im Newsletter den entsprechenden Beitrag und auch unseren 27. Hedgework Talk, den ich mit Michael Althof, Portfoliomanager bei Royalton Partners, und Herrn Prof. Härdle zu diesem Thema geführt habe.

Lassen Sie uns alle hoffen, dass wir im kommenden Newsletter in einem Monat schon wieder von einer besseren Welt berichten können. Und das Blutvergießen in der Ukraine beendet ist.

Mit nachdenklichen Grüßen

Uwe Lill

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