Starke Performance treibt Hedgefonds-Kapital auf Rekordniveau

  • Kenneth J. Heinz
  • HFR

FRANKFURT – Dank des stärksten Jahresauftakts seit dem Jahr 2000 und anhaltender Mittelzuflüsse setzte sich der Höhenflug der Hedgefonds-Branche auch im ersten Quartal fort, die ein weltweites Rekordniveau von 3,8 Billionen US-Dollar erreichte, berichtet HFR-Präsident Kenneth J. Heinz aus der jüngsten Analyse seines Hauses.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung der Gesellschaft:

Insgesamt überstieg das Hedgefonds-Kapital zum Quartalsende geschätzte 3,8 Billionen US-Dollar und verbuchte damit seit Jahresbeginn einen Anstieg von 201 Milliarden US-Dollar – dies berichtet HFR, der weltweite Marktführer in der Indexierung, Analyse und Research der globalen Hedgefonds-Industrie, in der neuesten Ausgabe des HFR Global Hedge Fund Industry Report.

Das Gesamtkapital der Hedgefonds-Branche ist in den letzten vier Quartalen um 844 Milliarden US-Dollar gewachsen, seit es im ersten Quartal 2020, als die globale Pandemie ausbrach, unter 3 Billionen US-Dollar gefallen war. Die geschätzten Nettomittelzuflüsse beliefen sich im ersten Quartal 2021 auf 6,1 Milliarden US-Dollar, womit sich die Nettozuflüsse seit dem dritten Quartal 2020 auf 22,1 Milliarden US-Dollar erhöhten.
Der HFRI Fund Weighted Composite Index (FWC) legte im ersten Quartal 2021 um +6,0 Prozent zu. Dies war das stärkste erste Quartal seit 2000 und die fünftbeste Rendite in einem ersten Quartal seit Auflegung des Index. Der investierbare HFRI 500 Fund Weighted Composite Index stieg im ersten Quartal 2021 um +5,0 Prozent – die beste Performance seit dem ersten Quartal 2006.
Beide Indizes übertrafen im ersten Quartal die Rendite des Nasdaq Composite Index von +2,8 Prozent. Darüber hinaus zog der HFRI 500 FWC Index in den vergangenen fünf Monaten um +15,1 Prozent an – die kräftigste Fünf-Monats-Rendite seit Auflegung des HFRI 500 im Jahr 2014.

Der HFR Cryptocurrency Index führte die Performance aller Hedgefonds-Strategien im ersten Quartal 2021 an, legte ein Plus von +120 Prozent vor und folgte damit dem sagenhaften Zuwachs von +193 Prozent des Jahres 2020.
Event-Driven-Strategien (ED), die sich grundsätzlich auf in Ungnade gefallene Deep-Value-Aktien- und Kreditpositionen konzentrieren und in letzter Zeit verstärktes Interesse von Privatanlegern auf sich gezogen haben, führten im ersten Quartal sowohl die Kapital- als auch die Performancezuwächse der Strategien an, wobei das gesamte ED-Kapital zum ersten Mal die Marke von 1 Billion US-Dollar überschritt und damit wie auch Equity Hedge (EH) diesen historischen Meilenstein erreichte.

Das ED-Kapital erhöhte sich im ersten Quartal um 85,4 Milliarden US-Dollar auf nun insgesamt 1,05 Billionen US-Dollar. Die Kapitalzuwächse der ED-Unterstrategien wurden von Special Situations angeführt. Diese Unterstrategie verbuchte im Quartal erfolgsabhängige Kapitalgewinne von 46 Milliarden US-Dollar, wodurch ihr Vermögen auf 483,3 Milliarden US-Dollar anstieg. Der investierbare HFRI 500 Event-Driven Index machte im ersten Quartal einen Sprung von +7,9 Prozent, während der HFRI Event-Driven (Total) Index um +8,2 Prozent in die Höhe kletterte. An der Spitze stand dabei der HFRI ED: Special Situations Index mit einem Plus von +10,0 Prozent.

Nachdem das gesamte Equity-Hedge-Kapital im Vorquartal die Schwelle von 1 Billion US-Dollar überschritten hatte, setzte das Segment ebenfalls sein Wachstum fort und erreichte im ersten Quartal ein Niveau von 1,16 Billionen US-Dollar. Das entspricht einem Zuwachs von 62 Milliarden US-Dollar, wobei Anleger im Quartal schätzungsweise 370 Millionen US-Dollar an neuem Nettokapital in EH investierten.
Fundamental Value-Fonds erhielten im Quartal geschätzte 2,2 Milliarden US-Dollar an neuem Anlegerkapital, sodass sich das Vermögen der Unterstrategie um knapp 50,0 Milliarden US-Dollar erhöhte, einschließlich kräftiger erfolgsbasierter Gewinne. Der HFRI Equity Hedge (Total) Index legte im ersten Quartal um +7,1 Prozent zu, während der investierbare HFRI 500 Equity Hedge Index um +5,4 Prozent vorlegte. Angeführt wurde die Entwicklung vom volatilen HFRI EH: Energy/Basic Materials Index, der im Quartal um +9,3 Prozent anschwoll.

Zinssensitive Fixed Income-Relative Value Arbitrage-Strategien (RVA) erhielten im ersten Quartal den größten Kapitalzufluss – Anleger investierten schätzungsweise 5,6 Milliarden US-Dollar an neuem Kapital in RVA-Strategien. Zusammen mit starken erfolgsabhängigen Gewinnen erhöhten diese Zuflüsse das gesamte RVA-Kapital auf 980 Milliarden US-Dollar. Im Quartal bedeutete das einen Anstieg von 39 Milliarden US-Dollar.

RVA Multi-Strategy-Fonds führten die Vermögenszuwächse der Unterstrategien an, wobei geschätzte Kapitalzuflüsse in Höhe von 4,3 Milliarden US-Dollar in Kombination mit starken erfolgsbasierten Vermögenszuwächsen das Gesamtvermögen der Unterstrategie auf 573,1 Milliarden US-Dollar anhoben. Der investierbare HFRI 500 Relative Value Index stieg im ersten Quartal um +3,1 Prozent, der HFRI Relative Value (Total) Index legte während des Quartals indes um +3,1 Prozent zu.

Auch unkorrelierte Makrostrategien verzeichneten im ersten Quartal Vermögenszuwächse: Das gesamte Kapital in Makrostrategien erhöhte sich um 14,4 Milliarden US-Dollar auf 618,3 Milliarden US-Dollar, einschließlich geschätzter 875 Millionen US-Dollar netto an neuem Anlegerkapital. Sowohl quantitative als auch fundamentale Unterstrategien im Makrosegment erzielten im Quartal Vermögenszuwächse, wobei trendorientierte Systematic Diversified/CTA-Strategien um geschätzte 5,1 Milliarden US-Dollar zulegten, während Discretionary Thematic-Fonds 4,1 Milliarden US-Dollar hinzugewannen.
Der investierbare HFRI 500 Macro Index und der HFRI Macro (Total) Index verbesserten sich im ersten Quartal jeweils um +3,7 Prozent bzw. +4,1 Prozent, während der HFRI Macro: Active Trading Index bei Makro-Unterstrategien mit einer Rendite von +5,3 Prozent im ersten Quartal die stärkste Wertentwicklung vorlegte.

Bei den Zuflüssen der Anleger standen erneut die größten Anbieter der Branche an der Spitze, wobei Unternehmen, die jeweils mehr als 5 Milliarden US-Dollar verwalten, im ersten Quartal schätzungsweise 5,3 Milliarden US-Dollar der 6,1 Milliarden US-Dollar an neuem Netto-Anlegerkapital erhielten. Mittelgroße Anbieter, die zwischen 1 Milliarde US-Dollar und 5 Milliarden US-Dollar verwalten, verzeichneten einen kleinen Nettoabfluss von 1,4 Milliarden US-Dollar im Quartal, während Unternehmen, die weniger als 1 Milliarde US-Dollar verwalten, insgesamt Zuflüsse von geschätzten 1,14 Milliarden US-Dollar verbuchten.
„Hedgefonds konnten in einem volatilen Handelsumfeld den stärksten Zuwachs eines ersten Quartals seit über 20 Jahren verzeichnen und erreichten dank Zuflüssen und Kapitalzuwächsen ein weltweites Rekordniveau von 3,8 Billionen US-Dollar. Das Handelsumfeld wurde nicht nur von der neuen US-Präsidialadministration, weiteren Konjunkturmaßnahmen, Entwicklungen bei der Impfstoffverabreichung und neuen Virusmutationen, sondern auch von intensiver Volatilität bei Kryptowährungen bestimmt und war von einem sprunghaften Anstieg des Interesses von Privatanlegern und Handelsplattformen an in Ungnade gefallenen, stark geshorteten Deep-Value-Aktien geprägt“, so Kenneth J. Heinz, Präsident von HFR.

„Jeder dieser Faktoren sowie die Weiterentwicklung der makroökonomischen und geopolitischen Dynamik stellen sowohl ein Risiko als auch eine Chance für spezialisierte Hedgefonds dar, die sich aktiv in diesen Bereichen positionieren. Führende institutionelle Investoren mit Interesse an defensiven, opportunistischen Engagements in jedem dieser Bereiche arbeiten aktiv daran, die Portfoliobeteiligungen an führenden und innovativen Hedgefonds zu erhöhen, die diese sich schnell verändernde Marktdynamik gemeistert haben und dies auch weiterhin tun“, so Heinz abschließend.

Zurückzum Seitenanfang