Quant.Capital Management: Zeitpunkt für Risikobegrenzung erscheint günstig

- Dieter Falke
- Quant.Capital Management
DÜSSELDORF – Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital Management, sieht eine Zunahme der weltweiten Risiken. Er rät institutionellen Anlegern, „sich bestmöglich auch auf größere Verwerfungen an den Kapitalmärkten vorzubereiten“.
Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:
„Die weltweiten Risiken, wirtschaftlich wie geopolitisch, haben 2019 deutlich zugenommen“, erklärt Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH. 2020 habe das Potenzial, zum Wendepunkt der wirtschaftlichen und politischen Zyklen zu werden. „Für Anleger, vor allem auch für Institutionelle, legen die aktuellen Entwicklungen nahe, sich bestmöglich auch auf größere Verwerfungen an den Kapitalmärkten vorzubereiten“, so seine Einschätzung.
Es sei eine „seltene und selten gefährliche Kombination aus einem auslaufenden Wirtschaftszyklus, einem weitgehend ausgeschöpften Handlungsrahmen der Notenbanken und der geopolitischen Risiken, die das Jahr 2020 so entscheidend werden lässt“, führt Falke weiter aus. „Nicht erst seit der gerade aufgeflammten Konfrontation zwischen den USA und dem Iran ist klar, dass die Weltpolitik im Krisenmodus agiert. Es ist vor allem zu sehen, dass es wie in der Wirtschaft auch in der Politik eine Art Rezession gibt“, betont Falke.
Wurde in den vergangenen Jahrzehnten Weltpolitik vor allem mit dem Ziel der Globalisierung, der Freiheit des Handels und des weltweiten Wohlstands betrieben, habe sich dies mittlerweile geändert: „Nationalismus, Eigensinn und das Pochen auf das Recht des Stärkeren erfreuen sich einer Hochkonjunktur, die die gesamte Wirtschaft schwächen kann.“
Die geopolitische Instabilität trifft seiner Ansicht nach auf eine Weltwirtschaft, die bereits eine längere Wachstumsphase verzeichnet, als es die meisten Experten erwartet hatten. „Viele Frühindikatoren und auch manche aktuellen Zahlen sprechen dafür, dass sich die Phase des Aufschwungs dem Ende zuneigt“, erklärt er. „Noch werden diese Warnsignale allerdings an den Märkten weitgehend ignoriert, den Aufschwung zu reiten ist wesentlich verlockender, als sich auf den Abschwung vorzubereiten.“
Vor allem die Angst, etwas zu verpassen, lässt viele Investoren an ihren Risikoallokationen festhalten. „Das aber kann sich negativ bemerkbar machen“, sagt Falke. „Wenn es nämlich zu einem substanziellen Abschwung kommt, sind die Möglichkeiten der Geldpolitik, hier gegenzusteuern, zunehmend beschränkt.“ War in der Krise 2008 dank fallender Zinsen noch ein ausreichender Diversifikationseffekt von den Rentenmärkten gegeben, erscheint nun auch dieses Potenzial – „dieser Risikopuffer“ – weitgehend ausgeschöpft.
„Sollte das Jahr 2020 der Wendepunkt werden, könnten die Konsequenzen für die Kapitalmärkte schwerwiegend sein. Investoren müssen sich fragen, ob sie auf dieses Szenario vorbereitet sind. Gerade diejenigen, die Geld für Dritte verwalten, stehen hier in der Verantwortung und müssen Risikobegrenzung neu denken. Die reine Streuung über mehrere Anlageklassen – eine häufig gewählte Option des Risikomanagements – funktioniert in diesem Szenario nicht mehr.“