Private Equity erreicht Allzeithoch an der Börse

  • Michel Degosciu
  • LPX Group

FRANKFURT – Börsennotierte Private-Equity-Häuser konnten im vergangenen Jahr ein Allzeithoch markieren, wie Michel Degosciu berichtet. Vor allem aber sieht der Gründer und CEO des Researchhauses LPX Group auch 2020 gute Chancen.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

„Die Aktien von Private-Equity-Unternehmen haben im Jahr 2019 eine Rendite eingebracht wie kaum eine andere Anlageklasse“, erklärt Michel Degosciu, Gründer und CEO des Researchhauses LPX Group. Nach einem Plus von 45 Prozent im Jahresverlauf markierte der LPX Composite TR, der börsengelistete Private Equity-Firmen abbildet, kurz vor Weihnachten ein neues Allzeithoch. Auf Sicht von 10 Jahren sei der Index sogar um 324 Prozent gestiegen. Und auch im Jahr 2020 dürfte die Anlageklasse Listed Private Equity (LPE) seiner Einschätzung nach weiter zulegen.

„Die Private-Equity-Häuser haben zahlreiche Exits zu guten Preisen realisieren können – etwa über Börsengänge und Verkäufe“, führt Degosciu weiter aus. Davon hätten auch die Anteilseigner profitiert. „Ich rechne damit, dass die Investoren auch im Jahr 2020 bei Unternehmensverkäufen gute Preise erzielen und ihre Aktionäre daran teilhaben lassen.“

Zu den wichtigsten Börsengängen in den letzten Jahren zählt er etwa denjenigen von RHI Magnesita, dem Weltmarktführer im Feuerfestbereich. Aufsehenerregende Exits hätten Private-Equity-Häuser auch beim Verkauf von Jack’s Family Restaurants in den USA oder dem Nuklearmedizin-Unternehmen Advanced Accelerator hingelegt. „Aber auch der Börsengang des Private-Equity-Hauses EQT hat sich gelohnt – seit dem Börsendebüt am 24. September 2019 hat der Kurs um über 60 Prozent zugelegt.“

Börsengänge und Unternehmensverkäufe sind ein wesentlicher Werttreiber für LPE-Firmen – besonders, wenn sie ihre Beteiligungen zu Preisen oberhalb des Buchwerts veräußern. „Das ist im vergangenen Jahr vielen Investmenthäusern gelungen“, betont Degosciu. „Hinzu kommt, dass die LPE-Unternehmen an der Börse derzeit zu Abschlägen auf den Buchwert ihrer Beteiligungen von im Schnitt rund 8 Prozent gehandelt werden. Notiert ein LPE-Unternehmen unterhalb des Buchwerts, verkauft aber eine Beteiligung oberhalb des Buchwerts, kann der positive Effekt auf den Börsenwert umso größer ausfallen.

Zudem haben die Investmentfirmen ihre Aktionäre an den erfolgreichen Verkäufen teilhaben lassen. Private Equity-Häuser haben 2019 in großem Umfang eigene Aktien zurückgekauft. Zudem haben sie die Exits für großzügige Dividendenzahlungen genutzt.“

Der Experte rechnet damit, dass die Hochkonjunktur von Börsengängen und Unternehmensverkäufen im Jahr 2020 anhält. Zudem werde das Niedrigzinsumfeld für ein weiteres Wachstum der Anlagegelder im aussichtsreichen Private Equity-Markt sorgen. Anleger sollten jedoch darauf achten, in Sektoren zu investieren, deren Bewertungen noch moderat seien: „Die Aktien der Managementfirmen von Private-Equity-Fonds sind schon sehr sportlich bewertet“, warnt Degosciu. „Für sie wird es schwierig, die Preise mit entsprechendem Gewinnwachstum zu rechtfertigen. Unterbewertet sind hingegen Value-Investments im Buyout-Bereich.“

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