Pensionsfonds gehen von weiter wachsender Bedeutung von ESG-Strategien aus

FRANKFURT – Positive risiko-adjustierte Renditen seien der wichtigste Grund für ESG-Kriterien in einem Portfolio, sagen einer Studie von DWS und CREATE Research zufolge 62 Prozent der befragten Pensionsfonds. Selbst die zuletzt schlechtere Wertentwicklung von ESG-Strategien werde mehrheitlich als temporär angesehen und nicht als grundsätzliches Argument gegen ESG-Anlagen.

Ab hier folgt die Mitteilung der Gesellschaft:

Trotz einer unterdurchschnittlichen Performance von ESG-Strategien im Vergleich zu den traditionellen, breiten Märkten im vergangenen Jahr stellen Pensionsfonds die grundsätzliche Bedeutung der nachhaltigen Transformation nicht in Frage. Das ist die zentrale Aussage der Studie „The future of ESG after the bear market“ von Xtrackers by DWS und CREATE Research. Für die Studie wurden die Antworten von 148 Pensionsplänen in Europa, Australien, Asien und Nordamerika mit einem Gesamtvermögen von 1,7 Billionen Euro ausgewertet.

Schwache Performance von ESG-Investments

Im Detail haben sich bei insgesamt 58 Prozent der befragten Pensionsfonds die ESG-Investments schlechter als die Vergleichsbenchmark entwickelt. Als Hauptgründe werden allerdings Markteffekte infolge von beispielsweise Zinserhöhungen und steigenden Energiepreisen genannt. Nur jede vierte Pensionseinrichtung gibt an, dass die Underperformance mit ESG-spezifischen Faktoren zusammenhängt. Fast zwei Drittel der Pensionsfonds sind daher der Meinung, dass ESG-Investing ein fundamentaler Trend ist, der durch die Marktvolatilität nicht unterbrochen worden ist. Die Mehrheit der Pensionsfonds will in den kommenden drei Jahren den ESG-Anteil daher ausbauen. Dies gilt für das gesamte Portfolio wie auch für den passiv abgebildeten Teil des Portfolios.

Gleich mehrere Wachstumstreiber werden von den Pensionsfonds für die weiter steigende Bedeutung von ESG-Strategien genannt. Ein Beispiel sind neue Vorschriften zur treuhänderischen Verwaltung von Pensionsgeldern. Nach der globalen Finanzkrise haben Regulierungsbehörden in wichtigen Regionen wie der EU, Skandinavien und dem Vereinigten Königreich gesetzlich vorgeschrieben, dass Pensionspläne ESG-Ziele als Teil ihrer treuhänderischen Pflicht zu verfolgen haben.

Wachsende Rolle von Stewardship

Der zweite Wachstumstreiber ist die wachsende Rolle von Stewardship, also die Förderung der ESG-Agenda unter anderem durch Ausübung von Stimmrechten. Für 60 % der Pensionsfonds ist Stewardship ein Teil der langfristigen Wertschöpfung. Das Stewardship-Modell versucht, Konflikte zu minimieren durch eine gemeinsame Agenda, die auf gegenseitiges Interesse abzielt. Dieser Fortschritt ist möglich geworden durch die EU-Richtlinien zur nachhaltigen Berichterstattung von Unternehmen Richtlinie 2022 und 2022 Climate and Investing. In jedem Fall ist es das Ziel, durch Engagement in Unternehmen zu investieren, die eine positive Entwicklung aufweisen.

Weitere Wachstumsmotoren

Der dritte Wachstumsmotor ist die verstärkte Suche nach guten langfristigen Renditen, da die Kapitalmärkte in eine längere Ära niedriger Renditen eingetreten sind. Pensionspläne werden selektiver bei der Auswahl der Unternehmen, die sie halten: solche, auf die sie als Aktionäre Druck ausüben können, um die ESG-Agenda zu fördern und Unternehmen meiden, deren Kerngeschäft in einer Welt nach dem Klimawandel nicht bestehen könnte. Der vierte Wachstumsmotor schließlich sind neue politische Impulse von Regierungen und Regulierungsbehörden in Schlüsselregionen.

„Die Mehrheit der befragten Pensionsfonds glaubt weiterhin daran, dass ESG-Faktoren entscheidend sind für langfristiges Risikomanagement und Wertschöpfung. Zugang zu ESG-Strategien über passive Produkte ist ein zunehmend wichtigerer Teil dieses Prozesses“, sagt Simon Klein, Global Head of Xtrackers Sales, DWS.

Der vollständige Report Passive Investing 2023: „The future of ESG after the bear market“ kann hier heruntergeladen werden.

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