Nikko AM: Sorgen Hilfspakete und Geldpolitik für Inflation?

  • Matthew Holdgate
  • Nikko AM

FRANKFURT – An den Finanzmärkten werden die Sorgen lauter, die Hilfspakete zur Bekämpfung der Corona-Krise könnten die Inflation schüren. Nikko-Manager Matthew Holdgate hält Inflationssorgen derzeit jedoch für unbegründet.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

„In den allermeisten Ländern dürften wir trotz der erhöhten öffentlichen Ausgaben als Reaktion auf die Coronavirus-Epidemie keine wesentlich höhere Inflation erleben“, sagt Matthew Holdgate, Portfolio Manager bei Nikko AM. „Insbesondere die Schwellenländer lehnen die 'fiskalische Dominanz', bei der eine übermäßig lockere Geldpolitik zur Finanzierung erheblicher öffentlicher Ausgaben eingesetzt wird, zunehmend ab. Stattdessen stehen in den meisten Ländern öffentliche Sparmaßnahmen im Vordergrund, und die bisherigen öffentlichen Ausgaben entfallen vornehmlich auf Sozialversicherungszahlungen.

Da in vielen Schwellenländern der private Konsum zum dominierenden Wachstumsmotor geworden ist, sind diese Zahlungen unerlässlich, um einen Konsumeinbruch zu verhindern – auch wenn sie sich angesichts der anhaltenden Schwäche der Haushaltsfinanzen und des allgemeinen Vertrauensverlustes nicht unbedingt sofort in deutlich höheren Konsumausgaben niederschlagen. Infolgedessen wird der Multiplikatoreffekt wahrscheinlich für einige Zeit sehr viel geringer sein, mit höherer Sparquote und begrenzten Ausgaben für Güter, die nicht wesentlich sind.

Wir würden uns erst dann Sorgen über eine höhere Inflation in den kommenden Jahren machen, wenn großzügige öffentliche Ausgaben weit über die wirtschaftliche Erholung hinausgehen, die wahrscheinlich stattfinden wird, wenn das Virus eingedämmt oder sogar eliminiert wird. Vorerst erwarten wir das Gegenteil, nämlich weitere notwendige Anreize, die eine wahrscheinlich zaghafte und allmähliche weltweite Erholung unterstützen.“

Zurückzum Seitenanfang