Neues Marktregime begünstigt Alternatives

  • Kier Boley
  • UBP

FRANKFURT – „Wir sind in eine neue Marktordnung eingetreten, die durch höhere Zinsen und Inflation, das Ende der quantitativen Lockerung und erhöhter Marktvolatilität gekennzeichnet ist“, sagt UBP-Manager Kier Boley. Dadurch würden eine Reihe von alternativen Strategien in die Lage versetzt, attraktive Renditen zu erzielen.

Ab hier folgt der Marktkommentar von Kier Boley, Co-Head und CIO Alternative Investment Solutions bei UBP:
Die Schweizer Privatbank UBP sieht in dem Jahr 2021 den Wendepunkt einer 30-jährigen Phase disinflationärer Trends auf globaler Ebene, die zu hohen Vermögenspreisen und niedriger Volatilität führte. „Künftig müssen Finanzanlagen neu bewertet werden“, schreiben die Experten der Union Bancaire Privée in einem aktuellen Report. Auch wenn die Bewertungsverschiebungen noch nicht im Detail abzusehen seien, müssten Investoren mit Sicherheit mit deutlich höherer Volatilität als in den vergangenen 10 Jahren rechnen. „Wir sind in eine neue Marktordnung eingetreten, die durch höhere Zinsen und Inflation, das Ende der quantitativen Lockerung und erhöhter Marktvolatilität gekennzeichnet ist. In diesem Kontext erhalten eine Reihe von alternativen Strategien ein erweitertes Möglichkeitsspektrum, um attraktive Renditen zu erzielen“, sagt Kier Boley, Co-Head und CIO Alternative Investment Solutions bei UBP.

Alternatives funktionieren ohne Zentralbank-Put besser

„Liquid Alternatives bzw. Hedgefonds haben in der Vergangenheit insbesondere dann gut abgeschnitten, wenn Märkte, Sektoren und Unternehmen durch Fundamentaldaten geprägt wurden und es eine Spreizung des Marktes sowie Marktschwankungen gab. Insofern wurden die Jahre von 1990 bis 2009 als die ‚goldenen Jahre‘ für alternative Anlagestrategien bezeichnet“, führt Boley weiter aus.

Ende der 60/40 Allokation?

Im langfristigen Durchschnitt erwirtschafteten Hedgefonds bei niedrigerer Volatilität eine deutlich höhere Rendite als ein 60/40-Portfolio in Aktien und Anleihen. Aufgrund der ultralockeren Geldpolitik und der künstlich niedrig gehaltenen Volatilität haben liquid Alternatives von 2010 bis 2019 im historischen Vergleich unterdurchschnittlich abgeschnitten, sodass die Performance niedriger als bei der traditionellen Aktien-/Renten-Allokation ausfiel. In dem sich abzeichnenden neuen Marktregime wird die 60/40-Mischung der Portfolioanlagen UBP zufolge wahrscheinlich nicht mehr so gut abschneiden. Infolgedessen sollten die Anleger überlegen, wie sie ihre derzeitige Portfolioallokation ergänzen. Liquid Alternatives stellen eine sinnvolle Ergänzung dar.

Trendumkehr seit 2020

Bereits seit zwei Jahren verbessern sich die Risiko-/Renditeprofile und auch die Diversifikationseigenschaften im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen. Wenn sich diese Trends fortschreiben, dürfte die Attraktivität alternativer Strategien signifikant steigen. Investoren müssten sich fragen, welche Rolle liquid Alternatives in ihrem Portfolio spielen sollen. UBP unterscheidet zwischen Asymmetric Equity, also Strategien mit vom Markt abweichenden Erträgen aus Aktienanlagen, Fixed-Income Alternatives, mit denen man unter anderem bei steigenden Zinsen eine positive Wertentwicklung erzielen kann, und sogenannten Diversifiern wie beispielsweise Global Macro, die am geringsten mit traditionellen Anlageklassen korreliert sind. „Um eine attraktive Portfolioperformance zu erzielen, ist von entscheidender Bedeutung, auf welche Art und Weise liquid Alternatives im Portfolio integriert werden“, unterstreicht Boley.

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