Mumm/Donner & Reuschel: US-Zwischenwahlen haben kaum Auswirkungen auf Börsen

  • Carsten Mumm
  • Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

HAMBURG — Das Ergebnis der US-Zwischenwahlen werde die Aktienmärkte kaum bewegen, glaubt Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei Donner & Reuschel. Denn der Handelskrieg, der zuletzt die Kurse bestimmt habe, werde von Donald Trump persönlich gelenkt. Selbst wenn die Republikaner eine der Kammern verlieren sollten, sei daher keine Änderung zu erwarten.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

In dieser Woche blicken alle Marktteilnehmer in Richtung USA. Dabei dürfte das Ergebnis der Midterm Elections kaum Auswirkungen auf die Börsen haben. Der Handelskrieg – als wesentlicher die Börsen beeinflussender Faktor – wird unabhängig vom Wahlergebnis in erster Linie von Donald Trump persönlich gelenkt. Selbst wenn die Republikaner in einer der beiden Kammern des US-Parlaments die Mehrheit verlieren sollten, ist keine Änderung des Zollkurses zu erwarten – obwohl es zuletzt versöhnlichere Töne gab. im Vorfeld des G20-Gipfels Ende November verwies Trump auf konstruktive Gespräche zwischen chinesischen und US-Unterhändlern. Im Gegenzug wurden aber die Sanktionen gegenüber dem Iran verschärft. Das geringere Angebot und der Beginn der Wintersaison auf der nördlichen Erdhalbkugel dürften den Rohölpreis vorerst hoch halten. Aktuell scheint Donald Trump überall die entscheidenden Fäden zu ziehen. Entsprechend bleiben die Börsenaussichten politisch überlagert und unberechenbar. Aufgrund der gestiegenen Unsicherheit sind die konjunkturellen Bremsspuren immer offensichtlicher – in dieser Woche eventuell wieder in Form schwacher Zahlen zur deutschen Industrieproduktion im Oktober.

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