Liquid Alternatives – Stabilitätsanker in der Corona-Phase

- Michael Busack
- Absolut Research GmbH
HAMBURG – „In der derzeitig turbulenten Lage an den Finanzmärkten waren Liquid Alternatives in der Lage, sich erneut als stabilisierender Portfoliobaustein zu präsentieren“, berichtet Michael Busack, Chef der Absolut Research GmbH, im aktuellen Absolut|report.
Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:
Zwar seien auch an Liquid-Alternatives-Fonds die jüngsten Entwicklungen nicht spurlos vorübergegangen, dennoch habe es sowohl im Bereich der Smart-Beta-Strategien als auch bei Long/Short-Fonds einige Segmente gegeben, die die Verluste begrenzen konnten. Im aktuellen Performance Review hat Absolut Research die Entwicklung von Long/Short- und Smart-Beta-Fonds im Zuge der COVID-19-Verwerfungen untersucht.
„Ein stabilisierender Einfluss ging, im Vergleich mit den Aktienmärkten, von allen analysierten Long/Short-Segmenten aus“, beschreibt Michael Busack, geschäftsführender Gesellschafter von Absolut Research GmbH. „Die Verluste waren durchweg niedriger. Am besten schnitten im Zeitraum Mitte Februar bis Mitte März Fonds mit Long/Short-Volatilitätsstrategien ab. Sie wiesen im Mittel ein Plus von knapp 9% auf. Auch Equity-Market-Neutral-Fonds (–2,9%) und Managed-Futures-Strategien (–3,3%) boten Anlegern einen gewissen Schutz vor den Verwerfungen der Kapitalmärkte. Resilient zeigten sich zudem die kleineren Segmente der Long/Short-Strategien im Rohstoffbereich sowie FX-Fonds.
Verglichen mit der Entwicklung an den Aktienmärkten, die in der Spitze mehr als 30% einknickten, bewiesen Long/Short-Aktien-Fonds ebenfalls ihre Stärken. Auch wenn sich alternative Strategien den Marktbewegungen nicht gänzlich entziehen, senken ins- besondere Long/Short-Strategien die Verlustrisiken erheblich.
Diese Durchschnittsbetrachtung verdeckt erhebliche Renditestreuung innerhalb der Strategiesegmente und ist nicht ausreichend, um das Diversifikationspotenzial von Long/Short-Strategien zu beschreiben. Exemplarisch zeigt sich dies bei den Long/Short-Volatilitätsfonds: Hier reichte die Renditespannbreite von 6,9 % bis 25,7 %. Ausgeprägte Unterschiede gab es auch bei den Equity-Long/Short-Fonds. Diese sind ebenfalls auf die unterschiedlichen Netto-Exposures der Fonds zurückzuführen.
Quality- und Low-Risk-Strategien zeigen defensiven Charakter
Smart-Beta-Strategien können im Gegensatz zu Long/Short-Ansätzen nicht von fallenden Märkten profitieren, daher ist in Zeiten extremer Marktverwerfungen nicht mit positiven Renditen der Fonds zu rechnen. Dennoch gab es auch hier einige Segmente, in denen die Fonds im Mittel die Verluste gegenüber dem jeweiligen regionalen Aktienmarkt reduzieren konnten. Dabei kam es je nach Region zu einigen Unterschieden der untersuchten Faktoruniversen. Während bei global investierenden Fonds Low-Risk-Strategien die höchste relative Rendite zur Marktbenchmark aufwiesen, zeigten in den USA und in Europa Quality-Fonds die beste relative Entwicklung. Die konkrete Umsetzung der jeweiligen Strategie beeinflusste zwar auch die Renditen der Smart-Beta-Fonds, allerdings lagen hier das Top- und Bottom-Quartil deutlich näher zusammen als bei den Long-Short-Fonds.“
Hinweis
Die Analyse „Liquid Alternatives in der Corona-Phase“ basiert auf den Daten der monatlich erscheinenden Publikationsreihe Absolut|ranking. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 17.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 34 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 170 Universen.