Kepler – Plattform für Manager mit Alpha-Strategien

  • Georg Reutter
  • Kepler Partners LLP

FRANKFURT – Kepler Partners LLP ist darauf spezialisiert, eine Plattform für Alternative UCITS-Fonds, sogenannte Liquid Alternatives, anzubieten. Hedgework hat bei Kepler-Manager Georg Reutter nachgefragt, was sich in diesem Segment Neues tut.


Hedgework: Georg, seit unserem letzten Gespräch ist ja einiges passiert. Wie hat sich denn die Fondsplattform von Kepler Partners weiterentwickelt?

Georg Reutter: Seit Gründung der Plattform im Jahr 2016 mit unserem ersten Fonds, sind wir auf mittlerweile 7 Fonds mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro gewachsen.

Hedgework: Das ist ja beachtlich – und wie geht das in diesem Jahr weiter?

Reutter: In diesem Jahr werden wir voraussichtlich 3 weitere Fonds auf unserer Plattform auflegen. Dementsprechend hoffen wir auf ein weiterhin gutes Wachstum.

Hedgework: Können Sie dazu mehr verraten?

Reutter: Gerne! Wir beobachten den Markt kontinuierlich und finden dabei immer wieder spannende Ansätze, welche besondere Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, wobei nach erfolgreicher Due Diligence die Aufnahme auf unsere Fondsplattform erfolgt.

Hedgework: Ganz allgemein gefragt, wonach suchen Sie für Ihre Plattform?

Reutter: Im Bereich der alternativen Anlagen suchen wir gezielt nach Managern und Strategien, von denen wir glauben, dass sie Kunden Alpha liefern können. In der Regel setzen diese Manager einen einzigartigen und hochspezialisierten Anlageprozess ein, um dieses Ziel zu erreichen. Dank unserer umfangreichen Verbindungen in der Manager-Community führt unser Researchteam jährlich über 300 Gespräche mit Fondsmanagern. Unser Ziel ist es, jedes Jahr eine kleine Anzahl von Managern in Strukturen zu launchen, um diese unseren professionellen Investoren in Europa zugänglich zu machen.

Hedgework: Wie kommen Sie damit voran?

Reutter: In dem wir uns auch an die jeweilige Marktlage anpassen. Das aktuelle Umfeld höherer Zinssätze findet beispielsweise ebenfalls Berücksichtigung. Wir betrachten daher auch Manager, die historisch eine höhere Rendite- und Volatilitätsbilanz aufweisen können. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, dass wir eine Partnerschaft mit Scopia und BH-DG eingehen, die bald auf unserer Plattform lanciert werden und eine vielversprechende Ergänzung für unsere Fondsplattform bilden.

Hedgework: Befinden sich auf der Fondsplattform ausschließlich Fonds, die alternative Strategien abbilden?

Reutter: Nicht ausschließlich. Wir haben Ende 2021 den ersten Long-only-Aktienfonds auf unsere Plattform aufgenommen. Dies war naheliegend, da wir kurz zuvor mit Ed Butchart und seinem Team einen sehr erfahrenen Emerging-Markets-Manager zu Kepler geholt haben. Neben dem EM Equity Fonds haben wir mit SGA auch einen US Equity Fonds auf der Plattform. Aber wie bereits erwähnt ist es unser Ziel, Manager mit besonderen Strategien zu finden, die in der Lage sind, Alpha zu generieren. Daher freuen wir uns, auch in Zukunft mit spannenden Managern sowohl aus dem Alternatives- als auch dem Long-only-Bereich zusammenzuarbeiten.

Hedgework: Sie haben die Kooperation mit Scopia angedeutet. Was versprechen Sie sich davon?

Reutter: Bei Scopia handelt es sich um einen marktneutralen Equity-Long/Short-Manager, der über 1 Milliarde USD verwaltet. Wir rechnen bereits Ende Juni 2023 mit dem Launch.

Hedgework: Können Sie etwas mehr zu der neuen Strategie erzählen? Und zu Scopia selbst?

Reutter: Scopia wurde 2001 von Jeremy Mindich und Matt Sirovich gegründet. Seit Gründung hat sich deren Strategie praktisch nicht verändert. Es handelt sich dabei um einen marktneutralen Equity-Long/Short-Ansatz, der sich vor allem auf den weniger im Rampenlicht stehenden US-Mid-Cap-Bereich fokussiert. Die Analyse zeigt sich durchaus value-orientiert, aber nicht ausschließlich vom Value-Faktor abhängig. Neben der reinen Fundamentalanalyse spielt auch immer die idiosynkratische Einschätzung des Teams eine Rolle. Auf der Short-Seite wiederum identifiziert das Team überbewertete Titel mit schwachen Fundamentaldaten, bei denen kurzfristige Neubewertungen anzunehmen sind.

Hedgework: Wie beurteilen Sie das Umfeld für diese Strategie, nachdem die letzten Jahre zumindest für traditionelle Aktienfonds nicht ganz leicht waren?

Reutter: Die Strategie ist gut in das Jahr gestartet und verläuft weiterhin positiv. Während in den vergangenen Jahren viele marktneutrale Ansätze große Probleme hatten, konnte Scopia gute Erträge liefern, da sowohl auf der Short- als auch der Long-Seite signifikant Alpha generiert wurde. Insbesondere in 2021 und 2022 konnte die Strategie mit jeweils über 19% Ertrag außerordentlich gut abschneiden. Zugegebenermaßen hatte Scopia mit 2020 aber auch ein schwierigeres Jahr zu verzeichnen. Dies lag an der überaus starken Tech-Rallye auf der Short-Seite, die einige Kosten verursachte, während mit Value auf der Long-Seite kaum Geld zu verdienen war.

Hedgework: Wie unterscheidet sich der Ansatz von Scopia von anderen Long/Short-Aktienmanagern?

Reutter: Das offensichtlichste Unterscheidungsmerkmal von Scopia ist der ausgesprochen lange und zudem starke Track-Record. Unser Research-Team analysiert kontinuierlich den Markt und konnte kaum vergleichbare Ansätze finden. Sicherlich gibt es immer wieder spannende Long/Short-Manager mit guten Ansätzen, die wenigsten schaffen es allerdings, ihre Strategie über einen langen Horizont und über verschiedenste Marktphasen hinweg erfolgreich zu lenken.

Hedgework: Wenn wir etwas weiter ins Jahr schauen – was planen Sie darüber hinaus?

Reutter: Neben Scopia werden wir nach dem Sommer mit BH-DG einen Trendfolger launchen. BH steht dabei für Brevan Howard und DG für DG Partners. Bei BH-DG handelt es sich um ein Joint-Venture, wobei die Strategie ursprünglich für das Portfolio von Brevan Howard ins Leben gerufen wurde. Dort existiert die Strategie auch bereits seit über 10 Jahren live als Portfoliobestandteil. Auch auf dieses Produktangebot freuen wir uns sehr – und werden zeitnah darüber berichten.

Georg Reutter, CFA, ist Managing Partner von Kepler Partners LLP und leitet das Open-End-Fund-Research-Geschäft. Vor Kepler arbeitete er als Hedge Fund Adviser für die Alternative Investment Group der HSBC Private Bank. Während dieser Zeit konzentrierte er sich auf Hedgefonds-Due-Diligence, Portfolio-Management und Kundenberatung. Zu seinen Aufgaben gehörte die Bewertung, Analyse und Beratung von Hedgefonds-Portfolios, die hauptsächlich in Offshore-Fonds, börsennotierte Hedgefonds, Multi-Manager-Fonds und OGAW-Fonds investieren.

Über Kepler Partners LLP
Kepler Partners ist seit 2009 im Bereich der alternativen UCITS tätig. Im Jahr 2016 wurde die UCITS-Plattform Kepler Liquid Strategies mit dem ausdrücklichen Ziel gestartet, Partnerschaften mit erstklassigen alternativen Managern einzugehen, um deren UCITS-Strategien zu lancieren und an das Netzwerk von Investoren zu vertreiben. Der Ansatz bei der Managerauswahl wird durch einen rigorosen Research-Prozess untermauert, in dessen Mittelpunkt die Fondsdatenbank www.absolutehedge.com steht. Diese Research-Datenbank ist als zentraler Bezugspunkt sowohl für Manager als auch für Allokatoren gedacht, die sich für das alternative UCITS-Universum interessieren. Sie bildet einen wichtigen Bestandteil des Managerauswahl- und Produktdesignprozesses.

Zurückzum Seitenanfang