Keine Angst vor Rezession!

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FRANKFURT – „Rezessionen stellen in der Regel Ausnahmeperioden dar, die den langfristigen, konstanten Wachstumskurs der Weltwirtschaft nur kurz unterbrechen“, warnt Richard Pzena von der New Yorker Investment-Boutique Pzena vor zu viel Rezessionssorgen an den Aktienmärkten. Er rät zu Value-Investments.

Ab hier folgt die Mitteilung der Gesellschaft:
In ihrem aktuellen Quartalsbericht untermauern die Pzena-Analysten auf der Grundlage historischer Daten, dass

  • typische Rezessionen nicht so schwerwiegend verlaufen wie die jüngsten beiden (globale Finanzkrise, Covid-19)
  • der maximale Wertverlust der Aktienmärkte vom Höchst- bis zum Tiefststand 2022 im Rahmen typischer Rezessionen lag (minus 26 bis minus 34 Prozent)
  • sich der Fünfjahreszeitraum nach Beginn einer Rezession als guter Einstiegszeitpunkt für Aktien, insbesondere Value-Titel erwiesen hat
  • Value-Werte eine der wenigen Anlageklassen mit positiven inflationsbereinigten Gewinnrenditen sind.

„Rezessionen stellen in der Regel Ausnahmeperioden dar, die den langfristigen, konstanten Wachstumskurs der Weltwirtschaft nur kurz unterbrechen“, sagt Richard Pzena, Unternehmensgründer und Co-Chief Investment Officer von Pzena Investment Management. „Wegen der jüngsten Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie neigen Anleger dazu, die typischen negativen Auswirkungen einer Rezession stark zu überschätzen.“

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA ging infolge des Corona-Crashs um 8,5 Prozent zurück. Extreme, untypische Rezessionen wie Covid-19, Zweiter Weltkrieg oder „Große Depression“ ausgeklammert, fiel das US-BIP in Rezessionszeiten aber nur um 2,7 Prozent.

Bemerkenswert ist nach den Pzena-Analysen, dass Value-Titel in drei der vergangenen sieben Rezessionen besser abschnitten als der breite Markt. Und auch im jeweils darauffolgenden Fünf-Jahres-Zeitraum erzielten sie eine deutliche Outperformance. Dazu haben sich die Pzena-Strategen die Zeit von Ende 1973 bis Ende 1982 angesehen, die mit einem Krieg im Nahen Osten und dem Opec-Embargo von einem ähnlichen geopolitischen und makroökonomischen Umfeld geprägt war wie heute. Es kam zu zwei globalen Rezessionen bei einer durchschnittlichen jährlichen Inflation von 8,2 Prozent. Für Aktienanleger ein scheinbar wenig attraktives Umfeld. Dennoch legte das reale BIP um 3,1 Prozent pro Jahr zu, globale Aktien erzielten eine jährliche Rendite von 5,5 Prozent, und Value-Werte rentierten mit durchschnittlich 12,5 Prozent. Unterbewertete Aktien zählten zu den wenigen Anlageklassen mit positiver Realrendite. Basis für die überdurchschnittliche Wertentwicklung bildeten die damals historisch weiten Bewertungsabstände.

Aktuell ist nach Ansicht der Pzena-Experten das Umfeld für günstige Aktien ebenfalls weiter positiv, auch wenn die Bewertungsunterschiede in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen sind. Ihr Fazit: Ähnlich wie in der früheren Stagflationsphase von 1973 bis 1983 erscheinen günstige globale Aktien auch jetzt als beste Chance auf positive reale Gewinnrenditen.

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