In Krisenzeiten zeigen günstige Value-Titel Stärke

FRANKFURT – Pzena Investment Management hat Marktdaten von früheren geopolitischen Schocks ausgewertet und festgestellt, dass Sparmaßnahmen günstig bewerteter Value-Unternehmen als Outperformance-Beschleuniger in Erholungsphasen wirken. Außerdem sprechen die derzeit weiten Bewertungsspannen für einen intakten Value-Zyklus.
Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung der Gesellschaft:
„Auch, wenn die Situationen kaum vergleichbar sind und schon gar keine allgemeinen Aussagen für die Zukunft erlauben, gibt es doch einige Parallelen“, betont John Goetz, Co-CIO von Pzena Investment Management in New York. Die Daten von 38 signifikanten geopolitischen Schocks in den vergangenen 85 Jahren zeigen, dass Ausverkäufe an den Märkten typischerweise nur einige Wochen dauerten. „Interessant ist aber, dass Value-Titel sich in solchen Phasen bislang immer besser entwickelt haben als der breite Markt. Der intensive Blick auf die Fundamentaldaten von Unternehmen hat sich damit vor allem in diesen Phasen als ein enormer Vorteil erwiesen.“
Harte Sparmaßnahmen zahlen sich in wirtschaftlichen Erholungsphasen aus
Bezogen auf die Jahre 1973 bis 1982, in denen die Inflation im Durchschnitt bei 8,5% lag und die Wirtschaft um nicht ganz 2% im Jahr wuchs, verbuchte das Value-Segment eine Rendite von 18,9% im Jahr. Im Vergleich dazu hat der breite Markt MSCI World durchschnittlich um 8,2% pro Jahr zugelegt.
Die Ursache der Outperformance begründet Goetz mit dem überproportionalen Erholungspotenzial unterbewerteter Aktien am Ende der wirtschaftlichen Schwächephase: „Unternehmen reagieren mit Kostensenkungen auf Rezessionen, um den erwarteten Umsatzrückgang zu kompensieren. Wenn sich die Wirtschaft wieder erholt, steigen Umsätze gewöhnlich schneller als die Kosten. Dadurch weiten sich die Margen über mehrere Jahre aus und übertreffen oftmals das Vorkrisen-Niveau. Diese Reaktion ist bei günstigen Unternehmen besonders ausgeprägt, da die Manager sehr schnell massivste Kostenmaßnahmen ergreifen müssen.“
Nach Ansicht von Pzena bleibt der aktuelle Value-Zyklus, der im Oktober 2020 mit der Zulassung des ersten COVID-Impfstoffs begann, intakt. „Unserer Erfahrung nach dauert ein Value-Zyklus mindestens fünf Jahre“, so Goetz. „Auch, wenn eine temporäre Unterbrechung des Value-Zyklus im derzeitigen Umfeld nicht auszuschließen ist, sprechen die soliden Fundamentaldaten weiter für günstige Aktien.“ Trotz einer Verengung der Bewertungsspannen bei den günstigsten 20% der Aktien weltweit seien diese heute immer noch weiter als zu jedem anderen Zeitpunkt im untersuchten Zeitraum mit Ausnahme der Technologieblase. Damit gibt es eine breite Auswahl attraktiver Alternativen, um bei Gewinnmitnahmen umzuschichten.