I love volatility

  • Roland Schulz (li.) und Georg Reutter
  • Kepler Partners LLP

LONDON— Four Seasons Hotel, Alternative UCITs Conference von Kepler Partners LLP. Während die britischen Teilnehmer der jüngsten Kepler-Konferenz zumeist in feinem Zwirn erschienen, stach der New Yorker Referent mit seinem „I love volatility“-Shirt deutlich hervor. Und: sein Shirt ist Programm!

Wer ein T-Shirt mit dem Aufdruck „I love volatility“ trägt, kann sich nicht nur auf einer Alternative-Investment-Konferenz der Aufmerksamkeit sicher sein. So war Roy G. Niederhoffer, der President der R.G.Niederhoffer Capital Management, Inc. aus New York, unter all den Teilnehmern, die zumeist in feinem Zwirn erschienen, so etwas wie der Popstar in der Konferenz „Macro & Volatility Strategies Alternative UCITs Conference“, die am 22. Oktober im feinen Four Seasons Hotel in London stattgefunden hat.

Georg Reutter und Roland Schulz von Kepler Partners LLP hatten eingeladen, und alle kamen (wieder). Neben Roy G. Niederhoffer trugen Vertreter von RWC, Tages, KLS und IAM bis True Partner und Allianz ihre Konzepte vor. Und wenn schon Kapitalanlage ein weites und breit diversifiziertes Feld ist, so trifft dies auch auf die Sub-Klasse Volatilität zu. Des einen Freud, des anderen Leid. Je nachdem, ob der Manager auf Vola long setzt oder seine Expertise in Short Vola zu beweisen versucht.

Neben der obligatorischen Panel-Diskussion konnten die Teilnehmer mit allen Referenten in einzelnen Break-out-sessions tiefer in die Diskussion gehen. Und für kommendes Jahr plant Kepler erneut eine große Hedgefonds-Konferenz. Die letzte fand im Emirates-Stadium statt, der Heimstätte von Arsenal London. Doch im Moment schwanken die Initiatoren noch zwischen Arsenal und Tottenham.

Derweil nutzte Hedgework die Gelegenheit, um Georg Reutter und Roland Schulz noch ein paar Fragen zu stellen:

Hedgework: Die Konferenz „Macro & Volatility Strategies Alternative UCITs“ hat wieder ein volles Haus gebracht. Wer von den Referenten war Euer Favorit?
Georg Reutter: Aufgrund der Verschiedenheit der präsentierten Strategien und der hohen Qualität aller Referenten, lässt sich dies nicht eindeutig beantworten. Von Seiten unserer Gäste haben wir durchweg sehr positives Feedback erhalten. Das Macro Panel war sicherlich eines der Hightlights, wobei die asiatische Makrosichtweise von Vince Feng einen interessanten Kontrast bot. Bemerkenswert war auch die Keynote Präsentation von Roy G. Niederhoffer, der seine Volatilitäts/Tail-Hedge Strategie präsentierte.

Hedgework: Wie kommt Ihr immer an diese spannenden Referenten? Einen Roy G. Niederhoffer aus New York oder einen Tobias Hekster von True Capital Partners aus Chicago muss man ja erst einmal auf dem Radar haben.
Roland Schulz: Unser Team ist seit über 15 Jahren im Bereich der Liquid Alternatives tätig. Über diesen Zeitraum haben wir stets in unser Netzwerk und unsere Researchkompetenz investiert. Die enge Zusammenarbeit mit interessanten Fondsmanagern hat bei uns eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert. Die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit äußert sich darin, dass wir spannende und insbesondere erfahrene Manager auf unseren Konferenzen präsentieren können. Zudem wird dies auch bei den Managern deutlich, mit denen wir auf unserer UCITS-Plattform Kepler Liquid Strategies (KLS) kooperieren.

Hedgework: Wie sieht es mit den Vola-Strategien im Allgemeinen aus? Wie viel Geld fließt in diese Strategien? Was beobachtet Ihr?
Roland Schulz: Der Volatility-Sektor ist mit einer Größe von etwa 4-5 Milliarden EUR über die letzten Jahre relativ stabil. Damit zählt er aber auch weiterhin eher zu den Nischenprodukten im Bereich der Liquid Alternatives. Entsprechende Strategien werden bislang vorrangig zur Diversifikation eingesetzt. Weitere Informationen hierzu kann man auf unserer kostenlosen Research-Website finden. (Anmerkung der Redaktion: www.absolutehedge.com)

Hedgework: Und im Speziellen? Gehen die Investoren lieber Vola Short oder Long?
Georg Reutter: Auch dies ist nicht eindeutig zu beantworten. Einige Investoren stehen Short-Volatility-Strategien eher skeptisch gegenüber, wobei diese in den letzten Jahren durchaus positive Renditen vorweisen konnten. Insbesondere 2017 bot für Long-Volatility ein schwieriges Marktumfeld, während Short-Volatility-Strategien gute Erträge liefern konnten. Es lässt sich beobachten, dass kurzfristige Zuwächse der Volatilität wie Ende 2018 in der Regel durch weitere Marktinterventionen abgeschwächt werden. Eine Diversifikation von Risiken bieten Long-Volatility-Strategien jedoch auch weiterhin. Aus diesem Grund tendieren Aktieninvestoren prinzipiell zu Long-Volatility-Strategien. Generell gibt es innerhalb des Volatility-Bereiches eine deutliche Dispersion von Strategien, weshalb man sich im Vorfeld ausreichend informieren sollte.

Hedgework: Wann werdet Ihr Eure nächste Veranstaltung haben?
Georg Reutter: Am 5. Februar 2020 werden wir unsere jährliche Equity Long/Short UCITS Konferenz im Four Seasons Park Lane in London austragen. Wir freuen uns, sechs bis acht renommierte Fondsmanager präsentieren zu können. Für 2020 sind zudem weitere Veranstaltungen unter anderem in London, Mailand, Zürich und Genf geplant.

Hedgework: Und wann kommt Ihr mit spannenden Managern wieder nach Deutschland?
Roland Schulz: Unsere nächste Veranstaltung in Deutschland wird voraussichtlich im April in Frankfurt stattfinden. Dies wird an unsere Global Alternative UCITS Konferenz vom 21. April in London anknüpfen und bietet uns die Möglichkeit, besonders spannende Strategien nach Frankfurt zu bringen.

Hedgework: Euch beiden vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

Zurückzum Seitenanfang