HSBC Global AM: Aktienmärkte bieten weiteres Kurspotenzial

  • Axel Cron
  • HSBC Global Asset Management

FRANKFURT — Das erste Halbjahr 2019 erfreute sowohl Aktien- als auch Anleiheanleger. Nicht nur risikobehaftete Anlagen legten deutlich zu, auch die Kurse von Staatsanleihen sind gestiegen. Axel Cron, CIO bei HSBC Global Asset Management (Deutschland), sieht auch für die zweite Jahreshälfte Kurspotenzial für Aktien.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

„Vor allem zwei Entwicklungen haben die Märkte im ersten Halbjahr beeinflusst: der amerikanisch-chinesische Handelsstreit und der wieder expansivere Kurs der Notenbanken“, resümiert Axel Cron, CIO bei HSBC Global Asset Management (Deutschland). „An die Handelskonflikte haben sich die Kapitalmärkte bereits weitgehend gewöhnt“, so Cron weiter. „Selbst wenn dieser andauern sollte, dürften die Märkte darauf kaum noch reagieren. Dabei hilft auch die expansive Geldpolitik, die den Aktienmärkten weiterhin ein zuträgliches Umfeld bietet. Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, hat jüngst Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Die Fed stehe laut Powell bereit, angemessen zu handeln, um nachhaltiges Wachstum zu sichern. Auch der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hält sich alle Türen offen. Das niedrige Zinsniveau dürfte somit vorerst anhalten – zumal jedwede Inflationsdynamik fehlt.

Neben der Politik der Notenbanken wirkt die Konjunktur unterstützend für die Aktienmärkte, wenn auch nicht überall. Für 2019 rechnen wir mit einem Weltwirtschaftswachstum von rund 2,5 Prozent. Vor allem die USA zeigen sich robust. Die Arbeitslosigkeit dort ist niedrig. Die Wirtschaft wächst nahezu auf ihrem Potenzialwachstum. Damit hält sich die weltweit größte Volkswirtschaft im Vergleich zu anderen wichtigen Regionen immer noch sehr gut, vor allem gegenüber Europa, das massiv an Dynamik verloren hat.

China bewegt sich nach wie vor auf hohem Wachstumsniveau, zeigte zuletzt aber Anzeichen der Schwäche. Diese rührten weniger vom Handelskonflikt her, sondern vor allem von einer nachlassenden heimischen Nachfrage. Die Regierung ist jedoch gewillt, die Wirtschaft über fördernde Maßnahmen am Laufen zu halten.

Fünf bis zehn Prozent Kurspotenzial für globale Aktien

Das globale Gesamtumfeld spielt den Aktienmärkten weiterhin in die Karten, da Aktien attraktiv bewertet sind – zumindest im Vergleich zu allen anderen Anlagealternativen. Zwar sind die Unternehmensgewinne unter Druck geraten, ein moderates Wachstum ist dennoch wahrscheinlich. Die Schwäche der Unternehmen liegt nämlich weniger beim Umsatz, als vielmehr bei gestiegenen Kosten, die auf die Margen drücken. Analysten gehen derzeit von rund fünf Prozent Gewinnwachstum für die nächsten zwölf Monate aus. Bei den Aktienkursen erwarten wir global ein Aufwärtspotenzial von fünf bis zehn Prozent für die nächsten sechs bis zwölf Monate.

Die regionalen Unterschiede bei der Attraktivität von Aktien sind derzeit nicht so groß. Unsere Präferenz liegt jedoch auf den asiatischen Märkten wie China, aber auch Indien oder Indonesien. Die beiden Länder haben noch nicht die Bedeutung Chinas, ihre Demografie verspricht aber viel Aufholpotenzial. Die USA hingegen sind eine Art sicherer Hafen im Aktienuniversum. Der Markt ist konjunkturell gut unterstützt und punktet mit einem starken, innovativen Technologiesektor. Europa und Japan überzeugen zwar nicht konjunkturell, aber die Bewertung ist deutlich günstiger als bei US-amerikanischen und asiatischen Titeln.

Schwellenländeranleihen in Lokalwährung sind Lichtblick im Anleihebereich

Im Anleihebereich hingegen erkennen wir deutlich weniger Chancen. Bei Staatsanleihen ist weiteres Kurspotenzial nicht auszuschließen, aber nur noch schwer auszumachen. Das erste Halbjahr hat gezeigt, dass vieles möglich ist. Staatsanleihen sind von der Bewertung her zwar völlig unattraktiv, können im Portfoliokontext oder zu Absicherungszwecken dennoch ein akzeptables Investment sein. Bessere Chancen bieten Schwellenländeranleihen in Lokalwährung. Diese hängen nicht so stark an der allgemeinen Zinsentwicklung, sondern eher am US-Dollar. Und zurzeit spricht wenig für eine Dollar-Aufwertung. Für Anleger bedeutet das neben relativ hohen Zinssätzen die Chance auf Währungsgewinne.“

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