HFR: Hohe Volatilität im Januar – Makro-Hedgefonds im Plus

  • Kenneth J. Heinz
  • Präsident von HFR

FRANKFURT – Makro-Hedgefonds erzielten im Januar hohe Erträge gegenüber den starken Verlusten der Aktien- und Anleihemärkte. Gleichzeitig stellten sich die Anleger Anfang 2022 auf deutliche Zinssprünge und den Inflationsdruck ein, erklärt HFR-Präsident Kenneth J. Heinz. Der investierbare HFRI 500 Macro Index stieg im Monatsverlauf um 1,35 %.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung der Gesellschaft:

„Während die Volatilität an den Finanzmärkten ihren Spitzenwert erreichte und Aktien- und Anleihemärkte hohe Verluste hinnehmen mussten, korrelierten Makro-Hedgefonds im Januar negativ und erzielten beeindruckende Gewinne. Sie wiesen damit nach, dass sie sowohl zum Kapitalerhalt als auch zum Schutz gegen Volatilität im Portfolio geeignet sind. Gleichzeitig erreichte die Inflation in den USA das höchste Niveau seit den frühen Achtzigerjahren“, so Kenneth J. Heinz, der Präsident von HFR.

„Die Gewinne der Makro-Strategien verteilten sich über mehrere Makro-Teilstrategien, darunter Rohstoff-, Fundamental Discretionary- und quantitative Trendfolgestrategien. Die festverzinsliche und damit am stärksten zinssensitive Relative-Value-Arbitrage-Strategie erzielte bei deutlich steigenden Zinsen einen geringfügigen Zuwachs. Im Ausblick auf das Jahr 2022 passten die Hedgefonds ihre Positionierung an Trends und Performancetreiber an. Deren Trends aus den beiden Vorjahren setzen sich nicht fort und der wesentliche Fokus liegt auf Inflation und Zinssensitivität, Rohstoffen, M&A und ausgesuchten abgesicherten Aktienpositionen. Fonds, die sich im Hinblick auf diese dynamischen makroökonomischen und geopolitischen Risiken und Chancen taktisch positioniert haben, dürften in einem volatilen ersten Halbjahr 2022 die Performance der Branche anführen.“

Ergebnisse im Überblick
Laut Daten von HFR®, dem etablierten Weltmarktführer für die Indexierung, Analyse und das Research der globalen Hedgefondsbranche, verzeichnete der der investierbare HFRI 500 Fund Weighted Composite Index nach einem Anstieg um 9,93 % im Jahr 2021 nun im Januar 2022 einen Rückgang um -1,7 %.
Die Divergenz der Performance der zugrunde liegenden HFRI-Indexkomponenten nahm im Januar zu, denn das oberste Zehntel des HFRI stieg im Monatsverlauf um durchschnittlich 7,2 %, während das unterste Zehntel einen Verlust von durchschnittlich -12,6 % hinnehmen musste. Die Differenz zwischen der besten und der schlechtesten Wertentwicklung betrug somit im Monatsverlauf 19,8 % (gegenüber 18,0 % im Dezember). Im Gesamtjahr 2021 stieg das oberste Zehntel des HFRI deutlich um durchschnittlich 44,9 % an, während das unterste Zehntel im Durchschnitt um -15,4 % nachgab. Rund 40 % der Fonds im HFRI FWC erzielten im Januar eine positive Performance.

Makro-Strategien
Mit deutlichem Zuwachs bei Rohstoff-, diskretionären und quantitativen Strategien führten Makro-Strategien die Performance der Branche im Januar an. Der investierbare HFRI 500 Relative Value Index stieg im Berichtsmonat um 1,35 %, der HFRI Relative Value (Total) Index hingegen um 0,85 %. Die Wertsteigerungen der Makro-Teilstrategien wurden vom HFRI Macro: Commodity Index angeführt. Er stieg angesichts der besonders hohen Inflation in den USA um 5,5 %. Der HFRI Macro: Discretionary Thematic Index stieg im Januar um 0,6 % und der HFRI Macro: Systematic Diversified Index um 0,2 %.

Festverzinsliche und zinssensitive Strategien
Festverzinsliche und zinssensitive Strategien verzeichneten im Monatsverlauf einen leichten Zuwachs: Die Anleiherenditen stiegen deutlich, und steigende Renditen bei alternativen Fonds konnten den leichten Rückgang bei anderen Teilstrategien ausgleichen. Der HFRI Relative Value (Total) Index stieg im Januar leicht um 0,1 % und der investierbare HFRI 500 Relative Value Index ging mit -0,2 % leicht zurück. Die Performance der Teilstrategie wurde vom HFRI RV: Yield Alternatives Index angeführt, der mit 1,3 % rentierte. Der HFRI RV: Fixed Income Corporate Index erzielte hingegen eine Rendite von 0,6 %.

Equity-Hedge-Fonds
Equity-Hedge-Fonds, die in vielen speziellen Teilstrategien Long- und Short-Investitionen tätigen, hatten 2021 die Performance der Strategien angeführt. In das Jahr 2022 starteten sie jedoch im Minus: Der HFRI Equity Hedge (Total) Index verlor -3,4 % und übertraf den Rückgang des Nasdaq Composite Index um über 550 Basispunkte, der investierbare HFRI 500 Equity Hedge Index verzeichnete im Berichtsmonat einen Rückgang um -4,2 %. An der Spitze der Verluste der EH-Teilstrategie stand der HFRI EH: Technology Index mit einem Rückgang um -7,9 % im Januar und der der HFRI EH: Healthcare Index Index, der um -6,9 % zurückging.

Event-Driven-Strategien
Angeführt von Activist- und Special-Situations-Indizes mit höherem Beta verzeichneten Event-Driven-Strategien, die sich oft auf weniger attraktive Aktienpositionen mit niedriger Bewertung konzentrieren und auf M&A-Situationen spekulieren, im Januar ebenfalls Verluste. Der investierbare HFRI 500 Event Driven Index verzeichnete im Monatsverlauf einen Rückgang um -2,7 % und der HFRI Event-Driven (Total) Index um 2,3 %. Die Performance für das Gesamtjahr 2021 lag bei 12,4 % und damit so hoch wie zuletzt 2013. Die größten Verluste der ED-Teilstrategie verzeichneten der HFRI ED: Activist Index mit einem Rückgang um -8,3 % im Januar und der HFRI ED: Special Situations Index mit einem Rückgang um -2,5 %. Im Gesamtjahr 2021 wurde die Performance der ED-Strategien vom HFRI ED: Activist Index angeführt, der mit 16,1 % einen deutlichen Zuwachs erzielte.

Risikoprämienstrategien
Die risikoscheue Stimmung im Januar sorgte für Verluste bei Risikoprämienstrategien. Der HFR BSRP Multi-Asset Index fiel im Monatsverlauf um -7,55 %, der HFRI BSRP Currency Index, ging jedoch nur leicht um -0,03 % zurück. Der HFRI-I UCITS Liquid Alternative Index fiel im Januar um -0,97 %, der HFRI Diversity Index um -1,0 % und der HFRI Women Index um -2,0 %.

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