Hedgefonds legen im Februar zu

- Kenneth J. Heinz
- Hedge Fund Research
FRANKFURT – Hedgefonds konnten im Februar die Gewinne des Vormonats weiter ausbauen, da die Zinsen, Rohstoffpreise und Erwartungen einer wieder aufkommenden Inflation zunahmen, erklärt Kenneth J. Heinz, Präsident von HFR – Hedge Fund Research. Auffällig war vor allem die Erholung der Value-bezogenen Strategien.
Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung der Gesellschaft:
Der HFRI Fund Weighted Composite Index® (FWC) verbesserte sich im Februar um +4,1 Prozent, während der investierbare HFRI 500 Fund Weighted Composite Index um +3,2 Prozent anwuchs. Dies geht aus Daten hervor, die heute von HFR®, dem etablierten weltweiten Marktführer in der Indexierung, Analyse und Research der globalen Hedgefonds-Industrie, veröffentlicht wurden.
Wie auch im Vormonat entwickelten sich die Indexkomponenten des HFRI FWC stark unterschiedlich: Das oberste Dezil des HFRI nahm um +16,3 Prozent zu, während das unterste Dezil im Laufe des Monats um -3,1 Prozent abrutschte.
Wie zuvor von HFR berichtet, machte das Hedgefonds-Kapital zum Start des Jahres 2021 insgesamt einen Sprung auf 3,6 Billionen US-Dollar und verbuchte damit im vierten Quartal 2020 einen Anstieg von 290 Milliarden US-Dollar und den größten vierteljährlichen Vermögenszuwachs in der Geschichte der Branche. Die geschätzten Nettomittelzuflüsse des vierten Quartals 2020 beliefen sich auf 3,0 Milliarden US-Dollar, womit sich die Gesamtzuflüsse im zweiten Halbjahr 2020 auf schätzungsweise 16,0 Milliarden US-Dollar erhöhten.
Ergebnisse einzelner Sektoren
Im Februar führten Equity Hedge-Strategien (EH), die mittels Long- und Short-Positionen über spezialisierte Unterstrategien hinweg investieren, die Performance an, da das Handelsvolumen aufgrund der Aktivitäten von Privatanlegern anstieg und Investoren ihren Fokus auf ein breiteres Spektrum von Einzelaktien ausweiteten. Der HFRI Equity Hedge (Total) Index stieg im Monatsverlauf um +4,8 Prozent an, wozu eine breit gestreute Entwicklung der Unterstrategien beitrug, allen voran die Engagements bei Energie, Fundamental Value und Technologie mit hohem Beta und Long Bias.
Nach robusten Gewinnen im Januar kletterte der HFRI EH: Energy/Basic Materials Index im Februar um +9,7 Prozent in die Höhe, während der HFRI EH: Fundamental Value Index um +6,4 Prozent zulegte und der HFRI EH: Sector-Technology Index mit +4,4 Prozent nach oben tendierte.
Event-Driven-Strategien (ED), die sich häufig auf in Ungnade gefallene Deep-Value-Aktienstrategien und -situationen fokussieren, verstärkten die Gewinne vom Januar im Februar weiter: Der investierbare HFRI 500 Event-Driven Index stieg im Monat um +2,8 Prozent, der HFRI Event-Driven (Total) Index rentierte indes mit +3,6 Prozent.
Die Zuwächse bei ED-Unterstrategien wurden von Engagements bei Activist, Special Situations und Credit Arbitrage angeleitet – Strategien, die grundsätzlich in Deep-Value-Aktiensituationen handeln, einschließlich Unternehmen, die mögliche Ziele für Umstrukturierungen, Übernahmen oder einen anlegergetriebenen Strategiewechsel sind.
Der HFRI ED: Activist Index zog im Februar um +8,3 Prozent an, unterdessen verbuchten der HFRI ED: Special Situations Index ein Plus von +4,1 Prozent und der HFRI ED: Credit Arbitrage Index eine Zunahme von +2,7 Prozent.
Unkorrelierte Makrostrategien
Unkorrelierte Makrostrategien verzeichneten im Februar ebenfalls einen starken Anstieg, der von trendorientierten CTA- und fundamentalen, rohstofffokussierten Strategien angetrieben wurde. Der HFRI Macro (Total) Index verbesserte sich um +3,6 Prozent, während der investierbare HFRI 500 Macro Index einen Sprung von +3,7 Prozent erzielte. Mit Unterstützung durch starke Tendenzen bei Zinsen wurde die Entwicklung der Unterstrategien im Makrosegment vom HFRI Macro: Systematic Diversified/CTA Index, der im Monat um +4,4 Prozent zunahm, sowie vom HFRI Macro: Commodity Index, der um +4,1 Prozent zulegte, angeleitet.
Der zinssensitive Fixed Income-HFRI Relative Value (Total) Index (RV) stieg im Februar um +2,3 Prozent, unterdessen zog der HFRI 500 Relative Value Index um +1,5 Prozent an – mit dem investierbaren HFRI 500 RV: Volatility Index, der ein Plus von +3,0 Prozent verbuchte, und dem HFRI 500 RV: Fixed Income-Convertible Arbitrage Index, der einen Sprung von +2,4 Prozent machte, an der Spitze.
Blockchains und Kryptowährungen
Anknüpfend an die Zuwächse vom Januar lieferten Engagements bei Blockchains und Kryptowährungen weiterhin eine starke Leistung, da Kryptowährungen Rekordniveaus erreichten und Hedgefonds verstärkt entsprechende Engagements bei neuen und bestehenden Fondsstrategien eingingen. Der HFR Blockchain Composite Index und der HFR Cryptocurrency Index schwollen im Februar jeweils um knapp +30,0 Prozent an.
Auch Risk Premia und Liquid Alternatives legten im Februar zu und wurden durch Multi-Asset- und Rohstoff-Engagements beflügelt. Der HFR Bank Systematic Risk Premia Multi-Asset Index erzielte im Monat ein Plus von +7,9 Prozent, der HFR BSRP Commodity Index verbesserte sich indes um +3,3 Prozent. Der HFRI-I Liquid Alternative UCITS Index verbuchte im Februar eine Steigerung von +1,05 Prozent, was in erster Linie dem HFRI-I UCITS Event Driven Index mit einem Plus von +1,8 Prozent zu verdanken war.
Ausblick
„Die jüngsten Zuwächse bei Hedgefonds verstärkten sich im Februar und kennzeichneten den kräftigsten 4-Monats-Zeitraum seit über 20 Jahren, da die Performancetreiber nicht mehr nur Event Driven und Equity Hedge, sondern auch starke positive Beiträge von trendorientierten Makro- und zinssensitiven Relative Value Arbitrage-Strategien umfassten“, so Kenneth J. Heinz, Präsident von HFR. „Infolge von neuen Konjunkturmaßnahmen, Fortschritten bei Impfstoffen und Unsicherheiten in Bezug auf Einwanderungs- und Energiepolitik betraf die makroökonomische und geopolitische Volatilität nicht allein die Trends bei einzelnen Aktien oder Vermögenwerten durch den konzentrierten, verstärkten Handel von Kleinanlegern, sondern ebenso den Handel mit Kryptowährungen, Engagements im Energiesektor und die Zins- und Inflationssensitivität. Institutionelle Anleger dürften ihre Allokationen bei führenden Hedgefonds-Managern weiter ausbauen, um bis Mitte 2021 ein spezialisiertes Engagement in diesen und anderen starken Trends zu erzielen.“