Hedgefonds-Kapital zum Start ins Jahr 2021 auf Rekordniveau

  • Kenneth J. Heinz
  • Hedge Fund Research

FRANKFURT – Das Kapital der Hedgefonds-Branche ist zum Abschluss eines volatilen Jahres 2020 stark angestiegen, sagt Kenneth J. Heinz, Präsident von Hedge Fund Research, zum kleineren Teil aufgrund von Neuinvestments und zum größeren Teil aufgrund von kräftigen Performancegewinne der Hedgefonds.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung der Gesellschaft:

Insgesamt machte das weltweite Hedgefonds-Kapital zum Jahresende einen Sprung auf 3,6 Billionen US-Dollar und verbuchte damit einen vierteljährlichen Anstieg von 290 Milliarden US-Dollar und den größten Vermögenszuwachs in der Geschichte der Branche, berichtet Kenneth J. Heinz, Präsident von Hedge Fund Research (HFR), dem weltweiten Marktführer in der Indexierung, Analyse und Research der globalen Hedgefonds-Industrie. Die geschätzten Nettomittelzuflüsse beliefen sich auf 3,0 Milliarden US-Dollar, womit sich die Gesamtzuflüsse im zweiten Halbjahr 2020 auf 16,0 Milliarden US-Dollar erhöhten.

Starke Performance über Strategien und HFR-Benchmarks hinweg

Equity Hedge (EH) stand an der Spitze der Vermögenszuwächse der Strategien im vierten Quartal – so stieg das gesamte EH-Kapital gegenüber dem Vorquartal um geschätzte 121 Milliarden US-Dollar auf 1,10 Billionen US-Dollar und überschritt damit als erste der vier großen Hedgefonds-Strategien den Meilenstein von 1 Billion US-Dollar.

Anleger wiesen EH im vierten Quartal schätzungsweise 1,7 Milliarden US-Dollar an neuem Nettokapital zu. Fundamental Value-Fonds erhielten im Quartal ca. 4,0 Milliarden US-Dollar an neuem Anlegerkapital und trugen dazu bei, das Vermögen der Unterstrategie um 80 Milliarden US-Dollar zu erhöhen, einschließlich kräftiger erfolgsbasierter Gewinne.

Event Driven-Strategien

Das gesamte in Event Driven-Strategien (ED) investierte Kapital stieg im vierten Quartal 2020 ebenfalls an. Anleger wiesen schätzungsweise 2,94 Milliarden US-Dollar an neuem Kapital zu, denn das Vermögen der Strategie wuchs um 106,5 Milliarden US-Dollar auf 961 Milliarden US-Dollar zum Jahresende, womit sie Relative Value Arbitrage (RVA) als zweitgrößten Bereich des Strategiekapitals der Branche überholte. Die Zuflüsse in ED-Unterstrategien wurden von Special Situations angeführt. Diese Unterstrategie erhielt im Quartal geschätzte 4,2 Milliarden US-Dollar an neuem Nettokapital, wodurch sich ihr Vermögen auf 436 Milliarden US-Dollar erhöhte.

Unkorrelierte Makrostrategien

Unkorrelierte Makrostrategien verzeichneten im vierten Quartal ebenfalls geringfügige Mittelzuflüsse, da sich Anleger weiterhin für makroökonomische Unsicherheit und starke Trends an den globalen Finanzmärkten rüsteten. Anleger investierten im Laufe des Quartals schätzungsweise 185 Millionen US-Dollar an neuem Nettokapital in Makrostrategien, sodass das gesamte Makrovermögen zum Jahresende auf 604 Milliarden US-Dollar kletterte – ein Plus von 24,8 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorquartal. Mit geschätzten 1,6 Milliarden US-Dollar führten Währungsstrategien die Zuflüsse bei Makro-Unterstrategien an, während der Anstieg des Gesamtvermögens bei den Unterstrategien von quantitativen, trendorientierten Systematic Diversified/CTA-Strategien angeleitet wurde, die aufgrund starker performancebasierter Gewinne um 14,9 Milliarden US-Dollar zulegten und das CTA-Kapital zum Jahresende auf 285 Milliarden US-Dollar steigerten.

Fixed Income-Relative Value Arbitrage-Strategien

Fixed Income-Relative Value Arbitrage-Strategien verbuchten im vierten Quartal einen geringfügigen Kapitalabfluss, wobei das Gesamtvermögen der Strategien aufgrund der starken Performance anstieg. Bei RVA zogen Anleger im Quartal geschätzte 1,8 Milliarden US-Dollar ab, obwohl das Strategievermögen aufgrund von performancebasierten Gewinnen um 38,1 Milliarden US-Dollar anstieg, sodass das RVA-Kapital zum Jahresende 941 Milliarden US-Dollar betrug. RVA Multi-Strategy-Fonds führten die Vermögenszuwächse der Unterstrategien an, da das Kapital im Vergleich zum Vorquartal um 18,8 Milliarden US-Dollar auf 550,7 Milliarden US-Dollar anwuchs.

Bei den Zuflüssen der Anleger standen die größten Firmen der Branche an der Spitze, wobei Unternehmen, die jeweils mehr als 5 Milliarden US-Dollar verwalten, im Quartal schätzungsweise 4,8 Milliarden US-Dollar an neuem Nettokapital erhielten. Mittelgroße Firmen, die zwischen 1 Milliarde US-Dollar und 5 Milliarden US-Dollar verwalten, verzeichneten einen kleinen Nettoabfluss von 436 Millionen US-Dollar, während Unternehmen, die weniger als 1 Milliarde US-Dollar verwalten, Abflüsse von 1,3 Milliarden US-Dollar verbuchten.

„Investoren leiteten im vierten Quartal neues Kapital in Hedgefonds, sowohl aufgrund einer defensiven Outperformance durch die vom Coronavirus verursachte Volatilität Anfang 2020 als auch infolge von opportunistischen Gewinnen durch die ungleichmäßige Erholung der Finanzmärkte im zweiten und dritten Quartal“, erklärt Kenneth J. Heinz, Präsident von HFR. „Institutionen auf der ganzen Welt nehmen vorausschauende Allokationen in Hedgefonds vor und positionieren sich für die kurzfristige Ungewissheit hinsichtlich der Eindämmung des Virus sowie für die mittelfristigen makroökonomischen Unsicherheiten der Volkswirtschaften in den USA, in Europa und in Asien bis ins Jahr 2021. Hedgefonds-Strategien, die 2020 eine starke, opportunistische und unkorrelierte Performance gezeigt haben, werden wahrscheinlich auch im Jahr 2021 das Wachstum der Branche anführen.“

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