Harte Zeiten für Investoren – defensive und hochwertige Risikoanlagen könnten sich lohnen

- Seema Shah
- Principal Global Investors
FRANKFURT — „Investoren sollten sich auf harte Zeiten einstellen“, sagt Seema Shah von Principal Global Investors. Aufgrund des fragilen Geschäftsklimas und einer sich abschwächenden Konjunktur sollten Investoren die jüngste Aktienmarktrallye ausblenden und eine Ausgangsbasis in defensiven und hochwertigen Risikoanlagen suchen.
Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:
„Ein weiterer Tweet, eine weitere große Marktbewegung: Nachdem zuletzt viele Investoren ihren Frieden mit Reallokationen in teure und sichere Häfen, Defensivtitel und hochwertige Anlagen geschlossen hatten, stellte Präsident Trump mit einem Tweet alles erneut auf den Kopf“, stellt Seema Shah, Senior Global Investment Strategist bei Principal Global Investors, fest. „Entgegen seiner Ankündigung eine Woche zuvor tweetete er nun, die Strafzölle gegen Mexiko auszusetzen. Die Folge war eine Preisrallye bei Risikoanlagen – es bleibt jedoch abzuwarten, wie nachhaltig diese Entwicklung ist.
Angesichts der völligen Unvorhersehbarkeit von Trumps Twitter-Eskapaden stellt sich für Investoren die Frage, wie sie sich in diesem Klima der Unsicherheit positionieren sollen. Mit einem fragilen Geschäftsklima und einer sich abschwächenden gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – wahrscheinlich bald gefolgt vom Ertragswachstum – sollten Investoren die kürzliche Aktienmarktrallye ausblenden. Eine Zinssenkung der Fed könnte zwar zu kurzfristigem Jubel führen, aber das ist nicht förderlich, wenn die Wirtschaft schwächelt.
Ohne Rezession in Sicht bestehen auf der anderen Seite nach wie vor gute Gründe, in Risikoanlagen investiert zu sein. Vor allem, wenn ein konstruktiver Handels-Tweet bereits um die Ecke lauert. Daher gilt: Anleger sollen sich eine Ausgangsbasis in defensiven und hochwertigen Risikoanlagen suchen. Sie sind zwar teuer, werden aber noch teurer, sobald sich die ökonomischen Indikatoren verschlechtern.
Jedoch sollten sich Investoren davor hüten, ihr Exposure gegenüber Staatsanleihen zu erhöhen. Die Märkte preisen beinahe drei Zinskürzungen bis Ende 2019 und etwa vier Kürzungen in den nächsten zwölf Monaten ein. Das sind hohe Erwartungen. Bislang hat die Fed eine solch lockere Geldpolitik nur ausgeübt, wenn die US-Wirtschaft bereits in der Rezession steckte. Während die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung klar gestiegen sind, ist eine Rezession noch immer nicht in unserem Basisszenario. Investoren sollten sich dennoch auf harte Zeiten einstellen.”