Grünes Licht für grünen Wasserstoff

  • Philipp von Königsmarck
  • Head of Wholesale Sales Germany
  • Legal & General Investment Management

FRANKFURT – Das kürzlich geschlossene Abkommen zwischen Deutschland mit Kanada über grünen Wasserstoff sei ein positives Signal für Anleger, die auf alternative Energieträger setzen, findet Philipp von Königsmarck, Head of Wholesale Sales Germany bei LGIM.

Ab hier folgt der Marktkommentar von Philipp von Königsmarck, Head of Wholesale Sales Germany bei Legal & General Investment Management:
„Grüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle bei der Umstellung auf saubere Energie. Derzeit wird zu mehr als 90 Prozent sogenannter grauer Wasserstoff eingesetzt, der unter Einsatz fossiler Brennstoffe hergestellt wird. Der politische Wille zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes gepaart mit technologischem Fortschritt treiben das Wachstum von grünem Wasserstoff voran.

Die deutsche Regierung hat 2020 das Projekt H2Global im Wert von einer Milliarde US-Dollar ins Leben gerufen, um grünen Wasserstoff auf den Markt zu bringen und Wasserstoff aus dem Ausland zu importieren. Nach Angaben der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (International Renewable Energy Agency – IRENA) wird Wasserstoff für die Energiesicherheit vieler Länder eine immer wichtigere Rolle spielen. Das trifft insbesondere auf grünen Wasserstoff zu, und daneben auch auf sogenannten blauen Wasserstoff, der durch Abspaltung von Erdgas hergestellt wird. Der grenzüberschreitende Handel mit dem Energieträger wird zunehmen. Mehr als 30 Länder haben bereits Im- und Exportpläne in ihre Wasserstoffstrategien aufgenommen.

Einsparung von Kohlenstoffemissionen

Grüner Wasserstoff bietet die Möglichkeit, Kohlenstoffemissionen und Treibhausgase in zahlreichen Branchen und Anwendungen zu reduzieren. Insbesondere wird er großen Einfluss auf energieintensive Industrien haben, die sich schwer elektrifizieren lassen, sowie auf den Schwerlastverkehr. Die aus mehr als 130 Unternehmen bestehende Interessengemeinschaft Hydrogen Council mit Sitz in Brüssel und die Unternehmensberatung McKinsey schätzen, dass Wasserstoff bis 2050 rund 20 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen einsparen könnte.

Zurzeit steckt das Wasserstoffsegment noch in den Kinderschuhen, weshalb Anleger mit Volatilität rechnen müssen. Allerdings ist die weitere Verbreitung der Technologie eindeutig gewollt: Nach aktuellen Angaben von BloombergNEF werden die staatlichen Mittel für grüne Wasserstoffprojekte bis 2030 voraussichtlich 100 Milliarden US-Dollar übersteigen.

Risiken streuen

Wie immer bei der Geldanlage gilt es allerdings, das Risiko zu streuen, also das Investment nicht auf ein einziges Unternehmen zu konzentrieren – erst recht in einem so jungen und dynamischen Markt. Hilfestellung kann dabei insbesondere ein ETF bieten.“

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