Gold verzeichnet einen Rekord bei den Zentralbankkäufen

  • Louise Street
  • Senior Markets Analyst
  • World Gold Council

FRANKFURT – Der World Gold Council berichtet, dass Gold in der ersten Jahreshälfte von Rekordkäufen der Zentralbanken profitierte und durch gesunde Anlagemärkte und eine stabile Schmucknachfrage unterstützt wurde, sagt Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council. Ihr Ausblick ist weiterhin optimistisch.

Ab hier folgt die Mitteilung der Gesellschaft:

Die gesamte Goldnachfrage (einschließlich OTC) ist im zweiten Quartal um 7 % im Vorjahresvergleich gestiegen, was auf einen soliden globalen Goldmarkt hindeutet. Währenddessen ist die Goldnachfrage ohne OTC im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 2 % auf 921 Tonnen (t) leicht gesunken.

Die Nachfrage der Zentralbanken ist im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr auf 103 Tonnen zurückgegangen, was in erster Linie auf die Nettoverkäufe in der Türkei aufgrund der landesspezifischen politischen und wirtschaftlichen Umstände zurückzuführen ist. Allerdings haben die Zentralbanken im ersten Halbjahr eine Rekordmenge von 387 Tonnen gekauft. Die vierteljährliche Nachfrage entspricht dem längerfristigen positiven Trend, was darauf hindeutet, dass die Käufe des öffentlichen Sektors das ganze Jahr über stark bleiben dürften.

Steigende Nachfrage nach Barren und Münzen

In Bezug auf Goldanlagen stieg die Nachfrage nach Barren und Münzen, bedingt durch das Wachstum in wichtigen Märkten wie den USA und der Türkei, im zweiten Quartal um 6 % gegenüber dem Vorjahr auf 277 Tonnen und im ersten Halbjahr auf insgesamt 582 Tonnen. Die Abflüsse bei börsengehandelten Gold-Fonds lagen mit 21 Tonnen im zweiten Quartal deutlich unter den 47 Tonnen im gleichen Quartal 2022, sodass sich die Nettoabflüsse im ersten Halbjahr auf 50 Tonnen beliefen.

Stabiler Schmuckkonsum

Der Schmuckkonsum blieb angesichts der hohen Preise stabil und verzeichnete im zweiten Quartal einen Anstieg von 3 % im Vorjahresvergleich sowie im ersten Halbjahr einen Gesamtbetrag von 951 Tonnen. Ein Wiederaufschwung der chinesischen Nachfrage und eine bemerkenswert starke Nachfrage in der Türkei stützten den Verbrauch im zweiten Quartal.

Das gesamte Goldangebot lag letztendlich im zweiten Quartal mit 1255 Tonnen um 7 % höher als im Vorjahr, wobei die Minenproduktion im ersten Halbjahr mit 1781 Tonnen Schätzungen zufolge einen Rekord erreichte.

Rekordnachfrage der Zentralbanken

„Die Rekordnachfrage der Zentralbanken hat den Goldmarkt im letzten Jahr dominiert, und trotz einer Verlangsamung im zweiten Quartal unterstreicht dieser Trend die Bedeutung von Gold als sicherer Hafen inmitten anhaltender geopolitischer Spannungen und schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen auf der ganzen Welt“, betont Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council.

Optimistischer Ausblick

„Mit Blick auf die zweite Hälfte des Jahres 2023 könnte ein wirtschaftlicher Abschwung dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleihen und seinen Status als sichere Anlage weiter stärken. In diesem Szenario würde Gold durch die Nachfrage von Anlegern und Zentralbanken gestützt, was dazu beitragen würde, eine etwaige Schwäche der Schmuck- und Technologienachfrage, ausgelöst durch eine Einschränkung der Verbraucherausgaben, auszugleichen“, so Streets Ausblick.

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