Geschmackssache Geld – wie Anleger vom Wachstum der Duftstoffindustrie profitieren

  • Guillaume Chieusse
  • ODDO BHF Asset Management

FRANKFURT – In den vergangenen 15 Jahren ist das Umsatzvolumen des Sektors Geschmacks- und Duftstoffe jährlich zwischen 2% und 8% gestiegen, erklärt Guillaume Chieusse, Fondsmanager bei ODDO BHF Asset Management. Und die Zeichen stünden weiter auf Wachstum – er rechnet mit Wachstumsraten von rund 4%.

Ab hier folgt die Mitteilung der Gesellschaft:

„Neuer Geschmack“, „neue Rezeptur“ – „neuer Duft“, so werben Lebensmittel- und Schönheitsindustrie um neue Kunden. Geschmacks- und Duftstoffe chemischen oder natürlichen Ursprungs kommen dort in großem Umfang zum Einsatz. „Die Branche hat weltweit inzwischen ein Marktvolumen von über 40 Milliarden Euro erreicht“, schreibt Guillaume Chieusse, Fondsmanager bei ODDO BHF Asset Management, in seinem aktuellen Marktkommentar. In den vergangenen 15 Jahren stieg das Umsatzvolumen des Sektors mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020 jährlich zwischen 2% und 8%. Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum ist Fondsmanager Chieusse überzeugt. Im Markt rechnet man mit Wachstumsraten von rund 4%.

Der Nase nach – dem Trend auf der Spur

Wachstumstreiber in der Geschmacks- und Duftstoffindustrie sind neue Segmente, wie etwa Haustiernahrung und Nahrungsergänzungsmittel, Energydrinks oder Lebensmittel auf Pflanzenbasis. Neue Rezepturen können die Attraktivität von Lebensmitteln in Bezug auf Geruch, Geschmack und Textur verbessern. Daneben gebe es steigende Nachfrage nach Produkten mit verbesserten ernährungsphysiologischen Eigenschaften oder mit optimierter Haltbarkeit. Die Branche dürfte auch deutlich von Megatrends wie gesundheits- und umweltbewusster Ernährung oder der Vermenschlichung von Haustieren profitieren.

Allein der Bereich Haustierfutter wird Schätzungen zufolge in den kommenden Jahren um 7% wachsen. „Die Wachstumsaussichten für pflanzenbasierte Lebensmittel sind noch größer“, schreibt der Investmentexperte von ODDO BHF. „Für diese prognostiziert zum Beispiel die irische Kerry Group für den Zeitraum 2021 bis 2026 ein jährliches Wachstum von 12%, da die Verbraucher zunehmend Wert auf natürliche Inhaltsstoffe legen.“

Trend zur Größe

Der Markt ist durch die vier Industrieriesen IFF*, DSM*/Firmenich* und Symrise* gekennzeichnet, die zusammen fast 50% des globalen Umsatzes auf sich vereinen und sehr stark auf Innovation setzen. „Das schlägt sich in entsprechenden Budgets für Forschung und Entwicklung nieder, die zwischen 5% und 8% des Umsatzes betragen“, erläutert Chieusse. Es gebe aber auch einige Small Caps auf dem Markt, wie beispielsweise den französischen Spezialisten für natürliche Extrakte und Essenzen Robertet oder das englische Unternehmen Treatt.

Die Branche habe in den letzten Jahren eine bedeutende Konsolidierung durchlaufen, insbesondere durch große Fusionen wie IFF und Dupont, die 2021 abgeschlossen wurde, oder den Zusammenschluss von DSM und Firmenich im Jahr 2022. Auch Givaudan und Symrise hätten in den letzten 20 Jahren zahlreiche kleinere Akquisitionen getätigt.

Von der Zutat zum Komplettpaket

Beweggrund für die Fusionen war häufig die Suche nach Synergien, aber auch der Wunsch der betreffenden Konzerne, ein integriertes Modell anbieten zu können. „So möchten immer mehr Akteure Produkte anbieten, in die sie ihr Know-how in Sachen Geschmack und Geruch einbringen können, die aber darüber hinaus mit einem ernährungsphysiologischen, funktionellen oder biowissenschaftlichen Mehrwert angereichert sind, um den Endkunden so ein Komplettpaket anstelle von einzelnen Zutaten liefern zu können.“ Dieses Motiv stehe beispielsweise hinter der Fusion des deutschen Unternehmens Symrise mit Swedencare, einem schwedischen Spezialisten für Gesundheitsprodukte für Haustiere, und mache einen Blick auf Nebenwerte in dem Sektor interessant.  

*Die genannten Einzeltitel stellen keinerlei Investmentempfehlung dar

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