GAM legt Abwicklungsplan für suspendierten Absolute-Return-Bond-Fonds vor

ZÜRICH — GAM kann den suspendierten Absolute-Return-Bond-Fonds liquidieren. Für alle Fonds können Zahlungen Anfang September erwartet werden. Den UCITS-Fonds aus Luxemburg und Irland sollen 74 bis 87 Prozent des Vermögens ausgezahlt werden. Für den Cayman-Master-Fonds und die Cayman und australischen Feeder-Fonds nennt GAM 60 bis 66 Prozent.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

GAM Investments gab heute bekannt, dass die suspendierten Absolute Return Bond Fonds mit uneingeschränktem Anlageansatz (ARBF) die erforderlichen Zustimmungen erhalten haben, um mit den Liquidationsprozessen zu beginnen.1

Alle Fondsanleger werden ihren jeweiligen Anteil aus dem Liquidationsprozess in bar ausbezahlt erhalten. Für alle Fonds können die ersten Zahlungen Anfang September erwartet werden, wobei bei den in Luxemburg und Irland domizilierten UCITS-Fonds zwischen 74% und 87% der Vermögen ausbezahlt werden und für den Cayman Master-Fonds und die Cayman und australischen Feeder-Fonds zwischen 60% und 66%.

GAMs höchste Priorität beim Liquidationsprozess besteht darin, den Wert für die Anleger zu maximieren sowie sicherzustellen, dass alle gleich und gerecht behandelt werden. Da diese Fonds aus einem Mix von vorwiegend liquiden Anlagen und einigen weniger liquiden Anlagen bestehen, konzentriert sich GAM darauf, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wertmaximierung und schneller Liquidation sicherzustellen. Das Unternehmen geht davon aus, bis Ende September eine weitere Ausschüttung für jeden der Fonds vornehmen zu können und die Ausschüttungen in den kommenden Monaten abhängig von den Marktbedingungen fortzusetzen.

GAM arbeitet auch an alternativen Strukturen für Investoren, die beim ARBF-Team investiert bleiben möchten. In den kommenden Wochen soll ein UCITS-Fonds für Investoren zur Verfügung stehen und das Unternehmen legt auch einen neuen Cayman-Fonds auf.

CEO der Gruppe, Alexander S. Friedman, sagte: "Die Suspendierung und die anschliessende Entscheidung, die ARBF-Fonds zu liquidieren, war ein schwieriger aber notwendiger Prozess, um sicherzustellen, dass wir unsere Grundsätze einhalten, im besten Interesse aller Fondsanleger zu handeln und sie gleich und fair zu behandeln. Dies ändert nichts an der fundamentalen Stärke von GAM als diversifizierter Vermögensverwalter.

Wir haben die letzten Jahre damit verbracht, GAM zu einem effizienteren Unternehmen mit einem weniger volatilen Ertragsprofil umzustrukturieren und gleichzeitig leistungsstarke, spezialisierte Strategien zu entwickeln, die für unsere Kunden relevant sind. Dies hat GAM besser positioniert, um ein herausforderndes Umfeld zu meistern, und wir glauben, dass GAM weiterhin Kunden für unsere Plattform gewinnen und unseren Investoren einen Mehrwert bieten wird.“

Für die Cayman-Fonds wird zunächst ein Abwicklungsprozess eingesetzt, dem eine formelle freiwillige Liquidation folgt.

Hintergrund zu Liquidation der ARBF-Fonds

  • Am 31. Juli 2018 gab GAM die Suspendierung von Tim Haywood, Investment Director aus dem ARBFTeam, bekannt. Diese erfolgte aufgrund einer internen Untersuchung, welche mit Einbezug von externen Beratern durchgeführt wurde. Die Untersuchung kam zum Schluss, dass Herr Haywood es versäumt haben könnte, bei einigen Investitionen eine ausreichende Due Diligence durchzuführen oder diese ausreichend nachzuweisen oder internen Aufzeichnungen von relevanten Dokumenten vorzuweisen; möglicherweise gegen die Unterschriftenrichtlinie des Unternehmens verstossen hat, indem er bestimmte Verträge, bei denen zwei Unterschriften erforderlich waren, alleine unterzeichnet hat; die Richtlinie für Geschenke und Unterhaltung des Unternehmens verletzt hat, indem er nicht nach der erforderlichen Vorabgenehmigung fragte; seine persönliche E-Mail zu Arbeitszwecken verwendet hat.
  • Angesichts eines kumulativen potenziellen Fehlverhaltens waren sich der gesamte Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung einig, dass eine Suspendierung die absolut richtige Entscheidung war. Da Herr Haywood für einen beträchtlichen Teil des von GAM verwalteten Vermögens verantwortlich war, war eine öffentliche Bekanntmachung über seine Suspendierung erforderlich.
  • In Folge erhielten die ARBF-Fonds Rücknahmeanträge über 10% ihres Vermögens und mussten ausgesetzt werden, um zu gewährleisten, dass alle Anleger fair und gleich behandelt werden. Am 10. August 2018 haben die jeweiligen Fonds-Verwaltungsräte beschlossen, die Fonds in Liquidation zu nehmen, um den Anlegern die Möglichkeit geben, die Erlöse schneller zu erhalten.

  • Die Investitionen, die in ARBF-Fonds getätigt wurden, sind durch keine der für die jeweiligen Fonds geltenden Beschränkungen verboten. Die Untersuchung ergab, dass in keiner Weise eine Abweichung von einer legitimen Anlagestrategie vorliegt. GAM hat bisher keine materiellen Nachteile für Kunden festgestellt und behält diese Überprüfung im Auge.
  • Es werden keine weiteren Mitarbeiter in Bezug auf diese Angelegenheiten untersucht, und es gab auch keine Hinweise darauf, dass eine Untersuchung in Bezug auf andere Mitarbeiter erforderlich wäre. Alle anderen Investmentteams bei GAM und Drittmanagern verwalten Kundengelder weiterhin wie gewohnt.
  • GAM nimmt Risiko Management und Compliance sehr ernst und betreibt ein dreistufiges Risikomodell mit klar definierten Rollen und Verantwortlichkeiten. Die Gruppe überprüft ihre Prozesse und Ressourcen laufend und hat regionale Governance-Strukturen auf die Gruppenebene verschoben, indem eine Reihe von Gruppenaufsichtskomitees für Risiko-, Compliance-, Investitions-, Vertriebs- und Change eingerichtet wurden. Eine Reihe von Massnahmen wurden ergriffen, um die Kontrollfunktionen von GAM ganzheitlich zu verbessern:   
    • Es wurden eine Reihe neuer Funktionen geschaffen, darunter ein Head of Investments zur Überwachung des Portfoliomanagements und des Handels, ein Group Head of Compliance, ein Head of Front Office Controls und ein Head of Trading;
    • Die Rolle des Group Chief Risk Officers wurde 2017 in die Konzernleitung berufen. In diesem Jahr wurden die Funktionen Compliance und Recht getrennt, um die Bedeutung von Compliance zu unterstreichen, wobei auch die Group Head of Compliance der Konzernleitung beigetreten ist;
    • Darüber hinaus hat man eine Reihe neuer Mitarbeiter eingestellt, welche die Fähigkeiten in Bereichen wie Finanzkriminalitätsprävention, Compliance-Überwachung und regulatorische Entwicklungen weiter gestärkt haben.

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