Fondsbranche in Deutschland fließen im ersten Halbjahr 37,9 Milliarden Euro zu

FRANKFURT – Der deutschen Fondsbranche sind im ersten Halbjahr 37,9 Milliarden Euro zugeflossen, wie der Fondsverband BVI berichtet – 3,4 Milliarden weniger als im Vorjahr. Publikumsfonds konnten indes mit 4,3 Milliarden Euro rund 2,5 Milliarden mehr vereinnahmen als im ersten Halbjahr 2019 – mit klarem Trend zu Immobilienfonds.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

Der Fondsbranche flossen im ersten Halbjahr 2020 netto 37,9 Milliarden Euro neue Gelder zu. Das entspricht etwa dem Neugeschäft in den Jahren 2018 und 2019, als die Fondsgesellschaften von Anfang Januar bis Ende Juni jeweils rund 40 Milliarden Euro erzielten. Die Zuflüsse im laufenden Jahr entsprechen rund einem Prozent des von der Branche verwalteten Vermögens, das zur Jahresmitte 3333 Milliarden Euro betrug. Im Vergleich zum Ende des ersten Quartals (3139 Milliarden Euro) ist das Vermögen – insbesondere aufgrund der sich erholenden Börsen nach deren Einbruch im März – mehr als sechs Prozent gestiegen. Gleichwohl liegt es noch unter dem Rekordstand vom Jahresbeginn, als die Fondsgesellschaften 3398 Milliarden Euro verwalteten.

Publikumsfonds: Zuflüsse im zweiten Quartal übersteigen Abflüsse im ersten Quartal
Das Neugeschäft der offenen Publikumsfonds vollzog im ersten Halbjahr einen Vorzeichenwechsel. Nach Abflüssen im ersten Quartal von netto 11,4 Milliarden Euro erzielten die Fonds im zweiten Quartal Zuflüsse von 15,7 Milliarden Euro. Die Absatzliste im zweiten Quartal führen Aktienfonds mit 9,8 Milliarden Euro und Mischfonds mit 5,8 Milliarden Euro an. Beide Fondsgruppen verzeichneten noch im ersten Quartal mit 12,3 Milliarden Euro bzw. 1,2 Milliarden Euro die höchsten Abflüsse der Publikumsfonds.

Eine Konstante im Neugeschäft der Publikumsfonds sind Immobilienfonds. Ihnen flossen im zweiten Quartal 1,2 Milliarden Euro neue Gelder zu, nachdem sie im ersten Quartal 3,9 Milliarden Euro erzielt hatten. Insgesamt verzeichneten Publikumsfonds von Anfang Januar bis Ende Juni netto 4,3 Milliarden Euro neue Gelder. Dazu steuerten nachhaltige Fonds 7,7 Milliarden Euro bei, während aus nicht nachhaltigen Fonds 3,4 Milliarden Euro abflossen.

Die Fondsgesellschaften verwalteten Ende Juni ein Vermögen von 1061 Milliarden Euro in offenen Publikumsfonds. Die volumengrößte Gruppe sind Aktienfonds mit 384 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 36 Prozent. Es folgen Mischfonds mit 302 Milliarden Euro (28 Prozent), Rentenfonds mit 209 Milliarden Euro (20 Prozent) und Immobilienfonds mit 114 Milliarden Euro (11 Prozent).

Spezialfonds: Versicherer und Altersvorsorgeeinrichtungen dominieren Neugeschäft
Nachdem offene Spezialfonds mit Zuflüssen von 32,7 Milliarden Euro im ersten Quartal den besten Jahresstart seit 2015 erzielt hatten, flossen im April und Mai 2,5 bzw. 0,8 Milliarden Euro ab. Im Juni verzeichneten sie wieder Zuflüsse von 3,9 Milliarden Euro. Ein Grund für den vorübergehenden Rückgang im Neugeschäft der Spezialfonds ist der gestiegene Liquiditätsbedarf institutioneller Anleger im Rahmen der Corona-Krise. In der Halbjahressicht flossen Spezialfonds insgesamt 33,3 Milliarden Euro zu. Das entspricht fast dem Neugeschäft der beiden Vorjahreszeiträume (erstes Halbjahr 2018: +39,2 Milliarden Euro, erstes Halbjahr 2019: +37,7 Milliarden Euro).

Bei den Zuflüssen im laufenden Jahr spielen weiterhin Versicherer und Altersvorsorgeeinrichtungen (z.B. Versorgungswerke, Pensionskassen) die Hauptrolle. Sie legten insgesamt 32,4 Milliarden Euro neu in Spezialfonds an. Beim verwalteten Vermögen der Spezialfonds entfallen 1172 Milliarden Euro auf diese beiden Anlegergruppen. Das entspricht einem Anteil von 63 Prozent am Gesamtvermögen der Spezialfonds (1869 Milliarden Euro).

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