ESG Global Survey 2021 von BNP Paribas Securities Services

FRANKFURT – Eine Umfrage von BNP Paribas unter 356 Asset Managern und Asset Ownern weltweit zeigt, dass die ESG-Integration voranschreitet. 22% der Anleger integrieren ESG-Kriterien bereits in mindestens 75% ihrer Investmentstrategien. Hinsichtlich des Netto-Null-Ziels seien Institutionelle allerdings unterschiedlich aufgestellt.


Ab hier folgen die wichtigsten Ergebnisse des ESG Global Survey 2021 im Überblick:

22% der Befragten integrieren ESG-Kriterien in mindestens 75% ihrer Portfolios. In der BNP-Paribas-Studie aus dem Jahr 2019 sah kein einziger der Befragten eine Zukunft voraus, in der bis zum Jahr 2021 ESG-Kriterien zu 75% oder mehr in das Portfolio eines Anlegers integriert wären. Allerdings berücksichtigen 66% der Anleger ESG-Aspekte in weniger als der Hälfte ihrer Portfolios.

Unterschiede bei der Verpflichtung zu Netto-Null
37% der Befragten haben sich zum Netto-Null-Ziel bis 2050 verpflichtet, 36% haben erste dahingehende Verpflichtungen veröffentlicht und 27% sind noch keine derartige Verpflichtung eingegangen.

Beinahe die Hälfte der institutionellen Anleger (45% gegenüber lediglich 23% im Jahr 2019) gibt an, dass ihre ESG-Kompetenzen in der gesamten Organisation verankert und nicht mehr nur Spezialteams vorbehalten sind.

56% der institutionellen Anleger nutzen negatives Screening und über ein Drittel (38%) setzen auf Thematic Investing.

Markenimage und Reputation (59%) haben die Rendite (45%) als wichtigsten Treiber für das ESG-Investment abgelöst, was auf die zunehmende Bedeutung von ESG in der Gesellschaft hinweist.

47% (2019: 27%) der Asset Owner sind der Ansicht, dass gemeinsame Werte bei der Auswahl eines Asset Managers für ein ESG-Mandat entscheidend sind.

Zunehmende Bedeutung von Company Engagement
61% der Anleger arbeiten im Rahmen ihrer ESG-Strategie mit den Unternehmen (über Stimmrechtsvollmachten hinaus) zusammen.

59% der Befragten nennen Probleme im Zusammenhang mit Daten als größtes Hindernis für die Integration. Im Jahr 2019 lag der entsprechende Wert bei 66%.

Soziale Kriterien werden von 51% der Befragten weiterhin als größte Herausforderung gesehen, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die erforderlichen Daten fehlen.

Auswertung für Deutschland
Deutschland ist im europäischen und weltweiten Vergleich in vielen Bereichen Vorreiter. So gelten 57% der deutschen Investoren als sogenannte Net-Zero Leaders, während es weltweit nur 35% und in Europa 38% sind.
54% der deutschen Investoren berücksichtigen in mindestens der Hälfte ihrer Anlagen ESG-Kriterien (vs. 33% weltweit und 48% in Europa), während 17% dies sogar bei allen Investitionen tun. In den kommenden 2 Jahren rechnen 30% der Befragten damit, dass ESG Bestandteil all ihrer Investitionen sein wird.

83% der deutschen Investoren benennen ESG-Integration als bevorzugten ESG-Ansatz (vs. 75% weltweit und 84% in Europa), gefolgt von Negative Screening (vs. 56% weltweit und 62% in Europa) und Impact Investing (vs. 34% weltweit und 39% in Europa).

Netto-Null steht zunehmend im Mittelpunkt
37% der deutschen Investoren richten ihre Anlagestrategien bereits heute gänzlich am Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 aus (vs. 17% global und 23% in Europa). Hinzu kommt, dass viele deutsche Investoren Net-Zero-Initiativen unterzeichnet haben, bzw. ihnen beigetreten sind, wie beispielsweise die UN Principles for Responsible Investment (53% vs. 43% weltweit und 50% in Europa) und Net-Zero Asset Owner Alliance/Asset Manager Initiative (37% vs. 11% weltweit und 15% in Europa).

70% der deutschen Investoren beziehen grüne Bonds und Loans in ihre Investmentstrategien mit ein (vs. 43% weltweit und 49% in Europa). Auch themenbezogene ETFs und ETF Tracker Funds sind in Deutschland weit verbreitet.

80% der Gesamtportfolien werden in Deutschland In-house verwaltet (vs. 55% weltweit und 56% in Europa). Hinzu kommt, dass längere Anlagehorizonte bevorzugt werden – 27% der Befragten verfolgen einen 10-Jahres-Ansatz (vs. 21% weltweit und 16% in Europa).

67% der Investoren in Deutschland greifen auf mehrere Datenquellen zurück, wenn es um ESG-bezogene Herausforderungen geht (vs. 75% sowohl weltweit, also auch in Europa). Um die Nachhaltigkeit der eigenen Investments zu analysieren, beziehen 57% einen oder zwei Drittanbieter von Daten mit ein (vs. 54% weltweit und 50% in Europa).

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