DJE-Marktkommentar: Nachhaltigkeit - Die neue Macht der Finanzmärkte

  • Richard Schmidt
  • DJE Kapital AG

PULLACH – „Grünes Investieren ist ein globaler Megatrend, der in seiner Bedeutung noch weiter zunehmen wird“, betont DJE-Manager Richard Schmidt. Dabei stecke für jeden Anleger in der Geldanlage ein enormer grüner Hebel, um beispielsweise dem Klimawandel entgegenzuwirken.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

„Ob Menschenrechte, verantwortungsvolle Unternehmensführung oder Umweltschutz – das Thema Nachhaltigkeit hat längst seine Nische verlassen und zentrale Wirtschafts- sowie Lebensbereiche erfasst“, schreibt Richard Schmidt, Leiter Absolute Return und Co-Fondsmanager des DWS Concept DJE Responsible Invest bei der DJE Kapital AG, in einem aktuellen Kommentar. „Auch bei Investoren steigt die Nachfrage nach Investments mit nachhaltiger Ausrichtung. Grünes Investieren ist ein globaler Megatrend, der in seiner Bedeutung noch weiter zunehmen wird. Denn in den nächsten zehn bis 25 Jahren wird sich entscheiden, ob unser Planet wie gewohnt bewohnbar bleibt – oder ob kommende Generationen mit deutlich schlechteren Bedingungen zurechtkommen müssen. Diese Herausforderung verändert auch die Art und Weise, Geld zu investieren.

Politik und Regulatorik mit Nachdruck

Der Druck zum grünen Investieren entstand anfangs auf politischer Ebene und wurde dann regulatorisch auf institutionelle Investoren wie Fondsgesellschaften übertragen. Normalerweise reagieren politische Akteure recht spät mit dem Verabschieden weitgehender Gesetze. Oft dann, wenn der politische Druck so groß geworden ist, dass es anders nicht mehr geht. Umso erstaunlicher und alarmierender ist es, dass die EU ihren Bürgern und ihren Industrien bereits seit Jahren weitgehende Regeln und damit Kostensteigerungen zum Zwecke der CO2-Reduktion auferlegt hat.
Dass der französische Präsident Emmanuel Macron zumindest am Anfang seiner Präsidentschaft versucht hat, die unbeliebten Steuern auf Benzin und Diesel zu erhöhen – und dass er über das Abholzen des brasilianischen Regenwaldes sogar in einen (un)diplomatischen Streit mit dem brasilianischen Präsidenten geraten ist. Nicht zu vergessen, dass Bundeskanzlerin Merkel in Deutschland die sehr teure Energiewende weg von Nuklear- und Kohlestrom hin zu erneuerbaren Energien eingeleitet hat.

Klimawandel spät erkannt

Die politischen Akteure und ihre wissenschaftlichen Berater haben erkannt: Wir sind spät dran. Es muss gehandelt werden, wenn wir einen ähnlichen Lebensstandard wie bisher aufrecht erhalten möchten. Mit dem Anstieg des Meeresspiegels, der zunehmenden Verwüstung weiter Landstriche, der Zunahme von Hurrikans, Dürren und Überschwemmungen wird allen klar, dass die Folgen des Klimawandels real sind.
Allein der erstmal harmlos anmutende Anstieg des Meeresspiegels sorgt schon heute dafür, dass Immobilieninvestoren exponiert gelegene Küstenstädte meiden, sich aus gefährdeten Regionen wie Florida zurückziehen und dass es die von den Chinesen mühsam aufgeschütteten Inseln im südchinesischen Meer schon in wenigen Jahren nicht mehr geben wird.
Auch in Deutschland ist der Klimawandel spürbar: Im Dürresommer 2018 musste die Rheinschifffahrt unüblich lange eingestellt werden, ostdeutsche Bauern hatten enorme Ernteausfälle, welche durch Staatsbeihilfen ausgeglichen wurden, und die Trinkwasser-Reservoirs aus deutschen Talsperren neigten sich dem Ende zu.
Diese Ereignisse werden keine Einzelfälle bleiben, sondern zunehmend uns alle betreffen und sich noch stärker auf unser tägliches Leben auswirken. Glücklicherweise kann jeder dazu beitragen, die Welt etwas nachhaltiger zu gestalten.

Grüner Hebel durch Geldanlage

In der richtigen Geldanlage steckt für jeden Anleger ein enormer grüner Hebel. Denn der Umfang an CO2-Einsparungen, den sie durch grüne Investments vornehmen, ist weitaus größer als die meisten kleineren Einsparpotenziale aus unserem täglichen Leben. Investiert man beispielsweise 25.000 Euro in den DWS Concept DJE Responsible Invest, so ergibt sich hieraus eine CO2-Einsparung gegenüber eines Standardinvestments in nicht-nachhaltige Indizes von 750 kg. Dies entspricht dem Verbrauch von 250 Litern Benzin oder der Fahrt von 5.000 km mit einem Mittelklasse-Diesel-PKW. Mit anderen Worten: Die Frage danach, ob man über die Feiertage einen echten oder einen künstlichen Weihnachtsbaum aufgestellt hat, ist aus ökologischer Sicht deutlich weniger bedeutsam als die nachhaltige und profitable Geldanlage.

Neue Macht der Märkte

Dazu kommt, dass der Finanzmarkt mittlerweile ein effektives Mittel ist, um deutliche Verhaltensänderungen bei Unternehmen bzw. ihren Managern herbeizuführen. Unternehmen, die sich nicht anpassen, kommen schwieriger an Kapital und bezahlen deutlich höhere Fremdkapitalkosten als grüne Unternehmen. Ebenso ist ihre Wertentwicklung im Schnitt schlechter als die nachhaltiger Unternehmen. Damit haben nun auch die Manager dieser Unternehmen einen deutlichen finanziellen Anreiz nachhaltig zu werden. Denn an der Wertentwicklung des Unternehmens bemisst sich auch ihr variables Einkommen.

Nachhaltigkeit als Performance-Kriterium

Unternehmer, die sich frühzeitig um eine gute Unternehmensführung und das Wohl ihrer Mitarbeiter sowie der Umwelt gekümmert haben, haben einen zentralen Mehrwert: Sie sind in der Regel proaktive Manager, die auch in der Lage sind, Markttrends frühzeitig zu erkennen und innovative Produkte in den Markt zu bringen. In den letzten zwei Jahren lässt sich darüber hinaus bei einer Vielzahl von nachhaltigen Fonds erkennen, dass diese Ausrichtung einen positiven Einfluss auf deren Wertentwicklung hatte.
Ein wichtiger Punkt ist, dass nachhaltiges Investieren viele Investoren zu profitablen Investments in sogenannte Megatrends veranlasst. Dabei wird in Unternehmen investiert, die zum Beispiel von den Megatrends Alterung der Gesellschaft, elektrische Mobilität oder Gesundheit profitieren.

Ganzheitliche Unternehmensanalyse im Fokus

Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien im Investmentprozess trägt dazu bei, dass Unternehmen ganzheitlicher betrachtet werden und letztlich auch das Investmentrisiko gesenkt wird. Ging es früher im Wesentlichen um Umsatzerlöse, Profitabilität und Bewertung, so kommen nun vielfältige nachhaltige Gesichtspunkte hinzu. Im Umweltbereich können diese heißen: Wasser- und Energiemanagement, Art der Produktverpackung oder Biodiversität. Im sozialen Bereich geht es beispielsweise um Datensicherheit, Arbeitsbedingungen, Lieferketten, Entgelt und Verbraucherschutz. Bezieht man all diese Punkte in seine Investmententscheidung ein, so bekommt man ein deutlich umfassenderes Bild des Unternehmens und reduziert das Risiko einer Fehleinschätzung.

Systematischer Analyseprozess mit MSCI

Um die Einhaltung von Nachhaltigkeitsprinzipien systematisch sicherzustellen, arbeitet DJE mit MSCI ESG Research zusammen, dem international führenden Anbieter von Analysen und Ratings im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Das gesamte Aktienuniversum wird anhand der MSCI-ESG-Filter durchleuchtet, unter anderem nach CO2-Ausstoß relativ zum Umsatz, nach Land- und Rohstoffverbrauch, Wasserqualität, Biodiversität oder Korruption.
Damit lassen sich Unternehmen ausschließen, die gegen den sogenannten UN Global Compact verstoßen – einen weltweiten Pakt, der zwischen Unternehmen und den Vereinten Nationen geschlossen wird, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Dadurch sinkt das unternehmensspezifische Anlagerisiko. Es werden Risiken vermieden, die durch Verstöße gegen Menschen- und Arbeitsrechte oder durch Umweltverschmutzung ausgelöst werden.
Ein wichtiger Hebel für fundamental orientierte Investoren wie DJE ist zudem das Thematisieren von ESG-Schwächen gegenüber hochrangigen Unternehmensvertretern. Dieses Engagement kann viel direkter einen Veränderungsimpuls bei Unternehmen bewirken als beispielsweise das bloße Anwenden von Ausschlusskriterien.“

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