Deutschlands schnellste Rezession

  • Martin Moryson
  • DWS

FRANKFURT – „Insgesamt muss man Deutschland ein gutes Zeugnis ausstellen, sowohl was die Bewältigung der Pandemie als auch die des wirtschaftlichen Schadens betrifft“, sagt Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa der DWS. Er spricht von Deutschlands schnellster Rezession, mahnt aber zugleich, dass noch ein sehr weiter Weg vor uns liege.


Der ifo Index hat im Juli nochmals kräftig zugelegt: Der Index stieg von 86,3 Punkten auf 90,5 Punkte. Dabei hat sich sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage verbessert (von 81.3 Punkten auf 84,5 Punkte) als auch die Geschäftserwartungen (von 91,6 auf 97). „Diese sind inzwischen so gut, dass die „ifo-Uhr“ den Rezessionspfad verlassen hat und sich Deutschland nun „offiziell“ wieder im Aufschwungsmodus befindet“, kommentiert Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa der DWS.

„Insgesamt muss man Deutschland ein gutes Zeugnis ausstellen, sowohl was die Bewältigung der Pandemie als auch die des wirtschaftlichen Schadens betrifft. Das Konjunkturpaket erfüllt offenbar seinen Zweck: Die Konsumlaune ist vor dem Hintergrund, dass wir uns in der schwersten Rezession seit Ende des Zweiten Weltkrieges befinden, erstaunlich gut. Das kommt auch in der Wirtschaft gut an. Auch die Einigung der EU vom vergangenen Wochenende auf ein umfangreiches europäisches Fiskalpaket hilft der Stimmung und damit letztlich auch der Konjunktur.

Allerdings sollte all das nicht darüber hinwegtäuschen, dass vor Deutschland und Europa insgesamt noch ein sehr weiter Weg liegt, bis alles wieder beim Alten ist. Von jetzt an dürfte die Dynamik der Entwicklung nachlassen.“

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