„Blockchain-Technologie ist die digitale Zukunft unseres Finanzwesens“

  • Frank Gessner
  • INVAO

FRANKFURT – Die jüngsten Verwerfungen an den Kapitalmärkten haben Investoren zum Teil schmerzhaft vor Augen geführt, wie wichtig eine Risikostreuung im Portfolio ist. Beispielsweise über Blockchain-Assets, wie sie Frank Gessner, Co-Founder und Chairman des globalen Investment-Managers INVAO, empfiehlt.

HEDGEWORK: Herr Gessner, Sie befassen sich sehr viel mit Blockchain-Investments. Wie hat sich der Markt in den vergangenen 12 Monaten entwickelt?

Frank Gessner: Bei Blockchain-Investments sind es insbesondere die börsennotierten Krypto-Assets wie Bitcoin, Ether und Co, die in jüngster Zeit wieder einmal jede andere Anlageklasse weit hinter sich gelassen haben. Bitcoin hat sich im Jahr 2019 im Preis verdoppelt, viele Blockchain-Assets sind ebenfalls stark angestiegen. Dieses Jahr liegt der Gesamtmarkt mit +26 Prozent wiederum deutlich im Plus.

HEDGEWORK: Demnach hätten Anleger mit Blockchain-Investments eine ordentliche Rendite erzielen können.

Frank Gessner: Unbedingt, insofern in die richtigen Blockchain-Assets investiert wurde. Genau wie bei Aktien gibt es auch bei den börsennotierten Blockchain-Assets große Unterschiede in der Performance. Einige Projekte sind solider und vielversprechender als andere. Wir bei INVAO wählen in aufwendigen Analysen die jeweils vielversprechendsten Blockchain-Assets aus und passen fortlaufend die Zusammenstellung der Portfolios an die Veränderungen der Märkte an. Solche aktiv verwalteten Pools aus Blockchain-Assets können zudem die hohe Volatilität und Ineffizienzen der Märkte ausnutzen.

HEDGEWORK: Wie ist denn die Blockchain-Branche insgesamt bisher durch die Corona-Krise gekommen?

Frank Gessner: Alle Anlageklassen haben durch die Panikreaktionen an den weltweiten Börsen im März 2020 stark gelitten, ebenso fast alle Blockchain-Assets und sogar Gold. Blockchain-Assets konnten sich jedoch überdurchschnittlich schnell und massiv erholen. Seit Jahresbeginn steht der Bitcoin bei +35 Prozent, viele andere Krypto-Assets haben sich vergleichbar erfreulich entwickelt. Auch INVAOs Finanzprodukte konnten davon profitieren.

HEDGEWORK: Bedeutet dies, dass für Anleger aus Ihrer Sicht nun ein guter Einstiegszeitpunkt ist?

Frank Gessner: Ja, denn börsennotierte Blockchain-Assets haben es viel einfacher, sich mittelfristig positiv zu entwickeln, da sie kaum von der Erholung der Weltwirtschaft abhängig sind. Hinzu kommt noch die steigende Angst der Anleger um den Werterhalt ihrer lokalen Landeswährungen, Inflationsbefürchtungen und die Gefahr des drohenden staatlichen Zugriffs auf private Vermögen zur Gegenfinanzierung der vielen Hilfsprogramme. Dies treibt mittelfristig mehr Kapital in den Blockchain-Markt – von privaten und von institutionellen Anlegern, was die Preise weiter steigen lassen würde. Wir beobachten dies bereits seit Ende April und erwarten, dass sich dies im Jahresverlauf noch verstärkt.

HEDGEWORK: Welche Anlagemöglichkeiten fassen Sie in der Anlageklasse Blockchain zusammen?

Frank Gessner: Anleger können entweder in die Unternehmen investieren, die Blockchain-basierte Anwendungen anbieten, oder in die Blockchain-Assets selbst, also in die – meist börsengehandelten – Coins bei Digitalwährungen, oder in sogenannte Token, die zur Nutzung bestimmter Blockchain-basierter Anwendungen berechtigen, wie Utility Token, oder eine Teilhabe an einem Finanzprodukt bzw. Genussrecht darstellen, wie Security Token.
Börsengehandelte Blockchain-Assets als Coins oder Token haben im Gegenzug zu Investitionen in Blockchain-Startups oder Unternehmen den großen Vorteil, dass sie jederzeit liquide sind, also keine jahrelange Bindung erfordern.
Wenn Anleger, so wie ich, davon überzeugt sind, dass die Blockchain-Technologie die digitale Zukunft unseres Finanzwesens bereitet, den globalen Werteaustausch über das Internet ermöglicht oder sogar Maschinen erlaubt, miteinander Geschäfte abzuwickeln, dann ist ein Wertzuwachs von Blockchain-Assets schon allein aus der steigenden Verbreitung und Nutzung der Anwendungen zu erwarten.

HEDGEWORK: Allerdings haben sich etliche Anleger mit Bitcoin die Finger verbrannt oder zumindest die erratische Kursbewegung verfolgt. Dominiert Bitcoin immer noch den Markt?

Frank Gessner: Ja, Bitcoin konnte sich mit deutlich über 65 Prozent Marktanteil etablieren. Die Volatilität von Bitcoin ist hoch, jedoch auch die Renditechancen sind es. Seit Beginn 2019 ist der Preis eines Bitcoins von 3800 Dollar auf 9500 Dollar geklettert. Es gibt weltweit kaum ein anderes Asset mit einem besseren Risiko-Ertrags-Verhältnis – mit einer Sharpe Ratio von größer 3. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass dies in Zukunft so bleiben wird. Projekte wie Libra von Facebook & Co. könnten die derzeitige Marktdominanz von Bitcoin rasch reduzieren. Es empfiehlt sich daher, nicht alles auf eine Karte zu setzen und lieber diversifiziert in den Blockchain-Markt zu investieren.

HEDGEWORK: Wie könnte solch eine Diversifikation aussehen?

Frank Gessner: Blockchain-Investments eignen sich erst einmal generell zur Diversifikation von Vermögen bzw. Portfolios. Börsennotierte Blockchain-Assets korrelieren kaum mit anderen Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe oder Immobilien. Das nutzen professionelle Anleger und Asset-Manager gern aus, um mehr marktunabhängige Stabilität in die Portfolios zu bekommen. Es gibt genügend Studien, die aufzeigen, dass eine Beimischung von Blockchain-Assets die Renditechancen von Portfolios deutlich erhöht – ohne wesentliche Auswirkung auf das Gesamtrisiko.
Innerhalb der Blockchain-Investments lohnt sich ebenfalls eine Diversifikation. Die jeweiligen Blockchain-Assets verhalten sich auf Tagesbasis gesehen teilweise sehr unterschiedlich zum Bitcoin. Die Wertentwicklungen sind dabei oft zeitversetzt, was wir gern aktiv nutzen. Doch auch absolut performen einige Coins oder Token oft deutlich besser als der Bitcoin. INVAO hat beispielsweise im Jahr 2019 die meisten Gewinne mit Binance Coin, Ripple und Tezos erwirtschaften können.

HEDGEWORK: Wie ist das Risiko von Blockchain-Investments zu bewerten und in welchem Maß lässt sich das Risiko-Ertrags-Verhältnis durch Streuung verändern?

Frank Gessner: Der Markt der Blockchain-Assets ist noch in einer frühen Phase, vergleichbar mit dem Internet-Hype der New-Economy am Ende der 1990er-Jahre. Auch damals gab es viele – teilweise sehr hoch bewertete – Projekte, von denen nur ein kleiner Bruchteil überlebt hat. Diese wenigen Internet-Firmen haben dann jedoch einen Wertzuwachs generiert, der ganze Industrien verändert und die Aktionäre sehr wohlhabend gemacht hat.
An den Blockchain-Börsen gibt es derzeit knapp 5000 verschiedene Assets. Auch von denen werden sich wohl nur einige Wenige durchsetzen. INVAO filtert aufgrund von fundamentalen Parametern die vielversprechendsten Projekte heraus und verwaltet dann einen täglich optimierten Mix aus diesen Blockchain-Assets. Damit wird das jeweilige Einzelprojektrisiko reduziert und Anleger können am Wertzuwachs der gesamten Anlageklasse partizipieren. Derzeit erfüllen übrigens gerade einmal 62 börsengelistete Blockchain-Assets unsere Investitionskriterien.

HEDGEWORK: Wie genau sieht dieses breit gestreute und aktiv verwaltete Blockchain-Asset-Portfolio aus?

Frank Gessner: Unsere Softwaresysteme verarbeiten eine Unmenge an Daten von einer Vielzahl Krypto-Börsen weltweit und stellt daraus einen täglich optimalen Mix aus fünf bis etwa 20 verschiedenen Assets zusammen, zum Beispiel 15 Prozent Bitcoin, 7 Prozent Ripple, 5 Prozent Litecoin usw. Die jeweiligen Portfolios werden entsprechend reallokiert und jede Position gegen Kursstürze abgesichert.
Die im Verhältnis zu anderen Märkten noch geringe Liquidität an den Krypto-Börsen lässt die Preise der Blockchain-Assets selbst auf kleinere Markteinflüsse stark reagieren. Dies hat oft eine relativ hohe Preis-Volatilität der Assets zur Folge. Unsere automatisierten Handelssysteme nutzen diese Volatilität für Hedging- oder Arbitrage-Strategien, um zusätzliches Alpha zu erzielen.

HEDGEWORK: Wie lange gibt es das Portfolio schon und wie hat es sich seither entwickelt?

Frank Gessner: Seit Anfang 2019 akzeptiert INVAO auch Anlegergelder. Der gemeinsame Blockchain-Asset-Pool im IVO Bond konnte seit seinem Start beachtliche 157 Prozent Gewinn erwirtschaften, das sind 124 Prozent mehr als der Index der 30 größten Blockchain-Assets. Damit gehört der IVO Bond zu den weltweit führenden Finanzprodukten für Blockchain-Investments. Das Team von INVAO handelt Blockchain-Assets übrigens schon seit 2016, damals ausschließlich aus eigenem Vermögen und auf eigene Rechnung. Die dafür eingesetzte Trading-Software wird seitdem immer weiter entwickelt und fortlaufend angepasst.

HEDGEWORK: Und wie können interessierte Anleger dieses Portfolio nutzen bzw. sich beteiligen?

Frank Gessner: Am besten über unser Flagship-Produkt, den IVO - Blockchain Diversified Bond. Mit diesem erhalten Anleger eine direkte Beteiligung an den Erträgen aus einem aktiv verwalteten Blockchain-Asset-Pool und zusätzliche Renditen aus dem Hochfrequenzhandel über Arbitrage und andere Strategien. Eine Zeichnung ist direkt über INVAO möglich. Wer hingegen individuelle Strategien bevorzugt, kann auch das eigene Krypto-Vermögen von INVAO aktiv auf den eigenen Konten verwalten lassen. Dafür bietet INVAO individuelle Services an – sogenannte Managed Accounts.

HEDGEWORK: Welchen generellen Rat können Sie Anlegern geben, die sich für Blockchain-Investments interessieren?

Frank Gessner: Zuerst empfehle ich allen interessierten Anlegern, auf das langfristige Potenzial der Blockchain-Technologie zu setzen. Blockchain-Anwendungen werden unseren Alltag ebenso stark verändern, wie es das Internet zum Beispiel in der Art wie wir einkaufen oder Medien nutzen getan hat. Viele Branchen, wie die Finanzwelt oder das Gesundheitswesen, werden diese höhere Effizienz und Produktivität nutzen. Daraus entstehen langfristig erhebliche Werte. Blockchain wird daher als Investment-Chance des Jahrzehnts angesehen. Eine frühzeitige Partizipation an diesem Wertzuwachs ermöglicht viel höhere Renditen als kurzfristiges Trading oder einfach nur auf Bitcoin zu setzen. Insbesondere ein aktiv verwaltetes Portfolio, welches immer wieder an die sich ändernden Märkte angepasst wird, hat überdurchschnittliche Rendite-Chancen.

Frank Gessner ist Co-Founder und Chairman der INVAO-Gruppe. Er ist Mitbegründer neben INVAO auch von INTERSHOP, ALEA, Alune, Natural Oil Corporation, 4scotty und CIO von Delivery Hero. Zugleich ist er Investor unter anderem bei Tower Venture und Avala Capital.

INVAO ist ein globaler Investment-Manager mit Sitz in Liechtenstein, Berlin und Dubai, der Anlegern durch professionelle Finanzprodukte Zugang zur Anlageklasse Blockchain ermöglicht. Das Unternehmen wurde von erfahrenen Finanz- und Technologie-Investoren gegründet, die Blockchain als die Investmentchance des kommenden Jahrzehnts begreifen. Mit dem IVO - Blockchain Diversified Bond bietet das Unternehmen ein aktiv gemanagtes Blockchain Asset Portfolio, wobei INVAO durch Risikomanagement und automatisiertes Trading die hohe Volatilität des Blockchain-Marktes glättet und gleichzeitig hohe Renditen erwirtschaftet. Durch INVAOs diversifizierte Finanzprodukte können Anleger somit am erwarteten Wertzuwachs der Anlageklasse profitieren, ohne den konzentrierten Volatilitätsrisiken einzelner Anlagewerte ausgesetzt zu sein.

Weitere Infos: www.invao.org

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