BlackRock Marktkommentar: Momentum und Size verlieren an Attraktivität

- Hamed Mustafa
- BlackRock
FRANKFURT – Wissenschaftlich nachweisbare Stil-Faktoren leisten nach Ansicht des Vermögensverwalters BlackRock einen entscheidenden Mehrwert zur Diversifizierung von Portfolios. Laut aktueller Einschätzung von Hamed Mustafa spricht das aktuelle Konjunkturumfeld für Minimum-Volatility-Aktien.
Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:
„Bei Quality-Aktien, sprich bei Papieren qualitativ hochwertiger Unternehmen mit besonders gesunden Bilanzen, haben wir unser leichtes Übergewicht zuletzt noch etwas erhöht“, erklärt Hamed Mustafa, Leiter Institutional Sales Deutschland im Bereich ETF und Index Investing bei BlackRock. „Grund dafür ist vor allem, dass die relative Stärke gegenüber anderen Stil-Faktoren zugenommen hat. Gleichzeitig spricht das Konjunkturumfeld mit abnehmendem Wachstum weiterhin für diesen eher defensiven Faktor. Auf der anderen Seite haben allerdings die Bewertung angezogen.
Den Faktor Size, also Aktien kleinerer Unternehmen, haben wir heruntergefahren – von einem moderaten auf ein deutliches Untergewicht. Denn die relative Stärke hat signifikant nachgelassen. Zudem entwickelt sich dieser Faktor besonders gut bei anziehendem Wirtschaftswachstum, insofern spricht das aktuelle Umfeld nicht für ihn. Im Vergleich dazu fällt die recht günstige Bewertung weniger ins Gewicht.
Momentum-Aktien, sprich Werte im Aufwärtstrend, haben wir von einem leichten Übergewicht auf eine neutrale Position zurückgestuft. Denn die relative Stärke hat abgenommen. Und die Bewertung ist nach wie vor recht ambitioniert, auch wenn sie leicht zurückgegangen ist.
Bei Value-Aktien, das heißt zum Beispiel bei Titeln mit niedrigen Kurs-Gewinn- oder Kurs-Buchwert-Verhältnissen, halten wir an unserer neutralen Gewichtung fest – auch wenn wir sie zuletzt etwas erhöht haben. Denn auf der einen Seite ist zwar die Bewertung attraktiver geworden. Auf der anderen Seite hat jedoch die relative Stärke noch etwas nachgelassen. Zudem ist das Konjunkturumfeld nicht sonderlich förderlich, denn Value-Werte entwickeln sich erfahrungsgemäß besonders gut bei anziehendem Wachstum.
Unsere Positionierung in Minimum-Volatility-Aktien mit relativ geringer Schwankungsbreite bleibt neutral. Sowohl die Bewertung als auch die relative Stärke stechen nicht besonders hervor. Gleichzeitig spricht das aktuelle Konjunkturumfeld für Minimum-Volatility-Aktien.“