Berenberg-Chefstratege sieht weiteres Erholungspotenzial

FRANKFURT — Für Bernd Meyer, Chefstratege Wealth and Asset Management bei Berenberg, ist die Rally bei risikobehafteten Anlagen noch nicht zu Ende. Weiter hätten viele Anleger große Summen an der Seitenlinie geparkt, während die Bewertungen unverändert eine zu starke Wachstumseintrübung suggerierten. Ein zwischenzeitlicher Rücksetzer sei aber möglich.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

Markteinschätzung und Ausblick
Im Januar wurden unsere optimistischen Erwartungen bisher übertroffen. Wir hatten zwar mehrfach betont, dass uns die pessimistische Stimmung und die verhaltene Positionierung der Investoren, neue Risikobudgets sowie die attraktiven Bewertungsniveaus hoffnungsfroh für eine Erholungsrally stimmen. Dass diese allerdings so stark und schnell ausfällt, trotz der weiterhin anhaltenden politischen Unsicherheit, ist eine positive Überraschung. Seit Jahresbeginn sind fast alle Anlageklassen im Plus, insbesondere risikobehaftete Segmente wie Aktien oder Hochzinsanleihen. Es besteht weiteres Erholungspotential, da viele Anleger, insbesondere systematische Strategien, viel Geld an der Seitenlinie geparkt haben und die Bewertungen weiterhin eine zu große Wachstumseintrübung suggerieren. Allerdings halten wir in den kommenden Wochen einen Rücksetzer für nicht unwahrscheinlich, denn die Unsicherheiten halten an, die volkswirtschaftlichen Daten dürften vorerst schwach bleiben und eine Berichtssaison mit Enttäuschungspotential steht an.

Die Ablehnung des Brexit-Verhandlungsergebnisses im britischen Unterhaus macht deutlich, dass auch im Jahr 2019 politische Risiken für die Kapitalmärkte bestehen. Neben den Entwicklungen in Frankreich und Italien zählen auch der schwelende Handelskrieg zwischen den USA und China (nächste Verhandlungen am 30./31.1. in Washington) sowie der US-Haushaltsstreit dazu. Derzeit ist jedoch die Q4-Unternehmensberichtssaison in den Fokus der Marktteilnehmer gerückt, zumal die ersten Ergebnisse in den USA überwiegend positiv ausgefallen sind. In dieser Woche werden am Dienstag die ZEW-Konjunkturerwartungen, am Donnerstag die Einkaufsmanagerindizes von Deutschland, Frankreich und der Eurozone sowie am Freitag der Ifo-Geschäftsklimaindex Aufschluss über die weitere Konjunkturentwicklung geben. Vom Weltwirtschaftsforum und der EZB-Ratssitzung werden keine großen Impulse erwartet. Nächste Woche wird die Aufmerksamkeit dann auf den weiteren Brexit-Verlauf und die Fed-Sitzung gerichtet sein.

Zum vollständigen Kommentar

Zurückzum Seitenanfang