Aktuelle Studie – langfristiger Trend geht zu negativem Realzins

FRANKFURT – „Investoren müssen sich langfristig auf deutlich negative reale Kapitalverzinsung einstellen“, lautet der Tenor eines von HANSAINVEST Real Assets beauftragten Gutachtens des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Für Deutschland wird ein kontinuierliches Absinken des Realzinses bis zu einem Tiefpunkt von -5,5 Prozent im Jahr 2050 erwartet.

Ab hier folgt die Mitteilung der Gesellschaft:
„Investoren lassen sich bei ihren Anlageentscheidungen eher von langfristigen Zinserwartungen als von kurzfristigen Veränderungen beeinflussen. Die gerechtfertigte Erwartungshaltung für die nächsten Jahrzehnte geht tendenziell davon aus, dass die Zinsentwicklung 2022 und 2023 ein Ausreißer bleiben wird. Für Deutschland ist dies aufgrund der schnellen Alterung der Gesellschaft besonders relevant. Immobilien und speziell Wohnimmobilien gelten hier zurecht als ein guter Inflationsschutz“, so Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Clusters Globale und regionale Märkte des IW.

Sachwerte bleiben unverzichtbar

„Für unsere institutionellen Anleger ist die langfristige Perspektive immer entscheidend, und hier zeigt sich ein klares Bild. Sachwerte wie Infrastruktur und Immobilien bleiben nicht nur unverzichtbar, ihre Rolle wird noch wichtiger werden. Natürlich gibt es aber auch hier keine Selbstläufer-Investments – erfolgreiche Kapitalanlagen in Sachwerte erfordern spezielle Expertise und langjährige Erfahrung“, sagt Nicholas Brinckmann, Sprecher der Geschäftsführung HANSAINVEST Real Assets.

Einfluss der Demografie auf die Realzinsentwicklung

Ein grundlegender Zusammenhang, der bei der Prognose der Realzinsentwicklung oftmals unterschätzt wird, ist die Demografie. Steigende Lebenserwartung und der relative Anteil der älteren Generationen, zumal außerhalb der erwerbstätigen Bevölkerung, hat enormen Einfluss. Hintergrund ist, dass die Sparquote stark mit der Altersstruktur korreliert: je mehr Ältere und Rentner, desto mehr Sparvermögen, das um gleichzeitig oft seltener werdende Investitionsmöglichkeiten konkurriert. Dieses zunehmende Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage im Bereich der Geldanlage führt zu strukturell niedrigeren, absehbar sogar deutlich negativen Verzinsungen. Gegenüber solcher Fundamentalfaktoren wie Demografie wird der Einfluss kurzfristiger Zinspolitik oftmals relativ überschätzt. Diese Prognose quantifizieren die Gutachtenautoren des IW mit verschiedenen Regressionsgleichungen.

Das vollständige Gutachten findet sich online hier.

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